# taz.de -- Brennende Autos in Berlin: CDU brennt auf Sonderkommission
       
       > Innenausschuss beschäftigt sich erneut mit brennenden Autos. Nur rund die
       > Hälfte der Taten sind auf einen linksautonomen Hintergrund
       > zurückzuführen.
       
 (IMG) Bild: Die CDU will sowas nicht mehr sehen.
       
       Wieder war es die CDU, die das Thema auf die Tagesordnung des
       Innenausschusses gesetzt hatte. Brandanschläge auf Autos - was tut der
       Senat? Zum x-ten Mal beteuerte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) am
       Montag, die Polizei tue alles, um die Taten aufzuklären und weitere zu
       verhindern. Das sei aber schwierig, auch weil die Brandstiftungen von
       Linksextremen nicht mittels Absprachen organisiert würden. Die Täter
       agierten entweder einzeln oder in Kleinstgruppen, sagte Körting. "Mit
       V-Leuten da reinzukommen ist ungemein schwierig."
       
       Nach Angaben der Interims-Polizeipräsidentin Margarete Koppers sind jede
       Nacht an die 130 Beamte als Brandstreifen im Einsatz. Dass die Zahl der
       Taten in den vergangenen Tagen abgenommen hat, wertete sie als Zeichen
       dafür, dass die Maßnahmen greifen. In der Nacht zu Donnerstag brannten in
       Berlin zum bislang letzten Mal Fahrzeuge. Seither ist Ruhe. Kurz davor
       hatte die Polizei drei Tatverdächtige festgenommen, zwei von ihnen sitzen
       in Untersuchungshaft (die taz berichtete). 
       
       Koppers Bilanz: Von insgesamt 180 Fahrzeugen, die 2011 in Brand gesetzt
       wurden, gehen 92 auf das Konto von politischen Brandstiftern (Stichtag 20.
       Juni). Am stärksten betroffen sind Friedrichshain, Kreuzberg, Mitte und
       Pankow. Die Täter agieren mit Vorliebe in den Nächten von Samstag auf
       Sonntag und von Dienstag zu Mittwoch. Bevorzugt wird die Zeit zwischen null
       und sechs Uhr. Von Montag auf Dienstag geschah bislang am wenigsten.
       
       Die Automarken BMW, Mercedes und Audi würden besonders im Fokus der
       Brandstifter stehen. Allerdings seien von den 92 betroffenen Fahrzeugen
       lediglich 21 als hochwertig einzustufen, sagte Koppers. Als hochwertig
       gelte ein Auto ab einem Wert von 30.000 Euro.
       
       Der CDU hatte in den vergangenen Wochen wiederholt die Einrichtung einer
       Sonderkommission (Soko) gefordert. Die Nichtexistenz einer Soko wertete der
       innenpolitische Sprecher der CDU, Robbin Juhnke, am Montag als Beleg dafür,
       dass der Senat vor den Problemen die Augen verschließe. "Eine
       Sonderkommission wäre kein Gewinn", versuchte ihn Koppers eines Besseren zu
       belehren. Die Ermittlungen liefen beim Staatsschutz im Landeskriminalamt 5
       zusammen. Auch die Einsätze würden dort koordiniert. Dass die zuständigen
       Beamten in der Lage seien, schnell und richtig zu reagieren, habe die
       Festnahme von zwei Tatverdächtigen am 9. Juni gezeigt, sagte Körting. In
       der Nacht hatten zwischen 0.14 und 2.36 Uhr in Mitte mehrere Autos
       gebrannt. Die beiden 23 und 43 Jahre alten Radfahrer waren in Moabit mit
       Unterstützung eines Hubschraubers und einer Wärmebildkamera festgenommen
       worden. Bei ihrer Überprüfung war ein Beutel mit Grillanzündern gefunden
       worden. Der Ältere befindet sich in Haft.
       
       Genervt von den Reden der Konservativen zeigte sich der Innenpolitiker der
       Grünen, Benedikt Lux. "Sie haben doch selbst keine Ahnung, wie das Problem
       in den Griff zu kriegen ist", warf Lux Juhnke vor. "Sollen wir vielleicht
       Sozialarbeiter rausschicken?"
       
       20 Jun 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Plutonia Plarre
       
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