# taz.de -- Verteidigung von Strauss-Kahn: Der Promi-Retter
       
       > Der New Yorker Anwalt Benjamin Brafman ist einer für die aussichtslosen
       > Fälle. Er ist teuer und oft erfolgreich. Er ist der Verteidiger von
       > Dominique Strauss-Kahn.
       
 (IMG) Bild: Mann für schwierige Fälle: Benjamin Brafman ist dafür bekannt, bei seiner Verteidigung auf alle Mittel zurückzugreifen.
       
       WASHINGTON taz | "Wir haben substanzielle Informationen über die
       Klageführerin. Das wird unseres Erachtens den Fall erschüttern", hatte
       Dominique Strauss-Kahns [1][Verteidiger Benjamin Brafman] wenige Tage nach
       Erhebung der Anklage gegen seinen Mandanten gesagt.
       
       Seither hat die Kanzlei Brafman & Associates, eine der bekanntesten in New
       York, Energie, Personal und Geld darauf konzentriert, die Biografie einer
       32-jährigen Immigrantin aus Guinea zu durchkämmen, die den Weg des
       ehemaligen IWF-Chefs in einem [2][Zimmer eines Luxushotel] gekreuzt hat.
       Dabei haben sich Brafmans Leute für alles interessiert: für jedes winzige
       Detail, jede noch so nebensächliche Äußerung, jede Begegnung.
       
       Prominente, so hat Brafman einmal in einem einem Interview mit der
       Onlinezeitung Lawline erklärt, würden besonders leicht in die Fänge der
       Justiz geraten, was unter anderem an der Prominentenorientierung der Medien
       liege. Seine Rolle sei es, "herauszufinden, wie ich den Fall killen kann".
       Da das vor Anklageerhebung nur selten möglich sei, müsse er dem Gericht
       zeigen, das es "kein Fall ist".
       
       Da in den USA Staatsanwaltschaften nicht dazu verpflichtet sind, neben
       belastendem auch den Angeklagten entlastendes Material zu suchen, ist es
       oft Strategie der Verteidigung, die Glaubwürdigkeit der Zeugen der Anklage
       zu demontieren. Und dazu hat eine Kanzlei wie Brafman weitaus mehr
       Möglichkeiten - und kostet entsprechend mehr - als eine Kanzlei für
       Durchschnittsverdiener.
       
       Brafman, ein relativ kleiner Mann, hat im Gerichtssaal Sätze formuliert wie
       diesen: "Der Kläger will von dieser Geschichte überzeugen. Ich möchte sechs
       Inches [15 Zentimeter; d. Red.] größer sein. Keinem von uns beiden wird der
       Wunsch in Erfüllung gehen."
       
       Mit seiner Mitteln hat Brafman zahlreiche prominente und reiche
       Mandantinnen und Mandaten aus schier aussichtslosen Situationen
       herausgeholt. Der Anwalt sagt von sich stolz, dass er vermutlich mehr
       Menschen vor dem Selbstmord gerettet habe als ein durchschnittlicher
       Psychiater. Seine Klienten sind überwiegend prominente Männer wie der
       Rapper P Diddy (Sean Combs), für den er im Jahr 2001 trotz Dutzender
       belastender Zeugenaussagen einen Freispruch erwirkte.
       
       1 Jul 2011
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dorothea Hahn
       
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