# taz.de -- Schuldenkrise in der Eurozone: Italien rückt in den Fokus
       
       > Die Finanzminister der Eurozone werden der Schuldenkrise nicht Herr. Um
       > Griechenland wird weiter gerungen, jetzt ist auch Italien bedroht. Am
       > Freitag steht ein Sondergipfel an.
       
 (IMG) Bild: Wie viele EU-Finanzminister braucht man, um eine Glühbirne auszuwechseln? Oder eine Währung zu retten? Zumindest mehr als sieben.
       
       BRÜSSEL taz | Die Schuldenkrise in der Eurozone spitzt sich bedrohlich zu.
       Neben Griechenland sorgen sich nun alle um Italien, das einen riesigen
       Schuldenberg angehäuft hat und ins Visier von Spekulanten geraten ist. Die
       Finanzminister der 17 Euro-Staaten hatten es am Montagabend nicht
       geschafft, die Krise zu entschärfen.
       
       Die Börsen und der Euro gingen deshalb auf Talfahrt, die Nervosität auf den
       Märkten wächst. "Die Situation ist sehr ernst, es gibt viele Dinge, die wir
       erledigen müssen", sagte die finnische Finanzministerin Jutta Urpilainen.
       
       Nun soll ein Sondergipfel am Freitag für Entspannung sorgen. Die
       Möglichkeit für einen solchen Gipfel werde geprüft, ohne dass bereits eine
       Entscheidung gefallen sei, sagte ein EU-Diplomat der Nachrichtenagentur AFP
       am Dienstag in Brüssel. Bei dem Spitzentreffen, an dem auch Bundeskanzlerin
       Angela Merkel teilnehmen dürfte, könnte nicht nur über die Krise in
       Italien, sondern auch über einen neuen Rettungsplan für Griechenland
       beraten werden, hieß es in Brüsseler EU-Kreisen.
       
       Die Regierung in Athen war im Juni nur knapp an einer Pleite
       vorbeigeschrammt und braucht spätestens im Herbst frische EU-Hilfen, um die
       laufenden Rechnungen bezahlen zu können. Anders als geplant konnten sich
       die Finanzminister am Montag jedoch nicht auf einen neuen Rettungsplan für
       Griechenland einigen. Vor allem die deutsche Forderung nach einer
       Beteiligung des Privatsektors – also der Banken und Versicherungen – sorgt
       weiter für Streit.
       
       Immerhin sei man sich nun einig, dass auch die Banken Griechenland helfen
       sollen, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. "Es ist ausdrücklich
       klar, es wird kein neues Programm ohne eine hinreichende Beteiligung des
       Privatsektors geben", sagte er. Alle Optionen dazu würden nun vorbehaltlos
       geprüft. Das sei der Fortschritt in der Eurogruppe. Doch wie genau
       Griechenland Hilfe erfährt, bleibt unklar.
       
       Die Entscheidungsschwäche der Eurogruppe heizt die Spekulation gegen den
       Euro weiter an. Die Attacken konzentrieren sich vor allem auf Italien, wo
       sich Ministerpräsident Silvio Berlusconi und Finanzminister Giulio Tremonti
       über ein 40 Milliarden Euro schweres Sparprogramm streiten. Zwar
       verschaffte sich die Regierung in Rom gestern etwas Luft. Bei einer Auktion
       brachte sie problemlos Schuldtitel im Nennwert von 6,75 Milliarden Euro
       unter. Allerdings musste sie den Käufern dafür Rekordzinsen bieten.
       
       12 Jul 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gert Stuby
       
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