# taz.de -- Kommentar Schünemanns Schweigen: Harter Hund duscht warm
> Die 14.000 GdP-Mitglieder sollten davon ausgehen können, dass ihr
> oberster Dienstherr ihre Interessenvertretung ernst nimmt - den
> Landeschef inbegriffen.Schünemanns Aussitzen kommt wenig professionell.
(IMG) Bild: Hält sich von manchen Polizisten lieber fern: Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (links).
Bundesweit macht Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) mit
Forderungen zur Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung und Warnungen
vor einer Wiederkehr des Linksterrorismus von sich reden. Im Bild-Interview
ernennt er sich selbst zum "harten Hund", lässt sich auf Fotos mit
Polizei-Truppen entsprechend in Szene setzen. Wenn es aber darum geht, in
Hannover mit dem Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zu sprechen,
kneift er.
Eine Erklärung dafür bleibt er schuldig. Das dürfte nicht nur die gut
14.000 GdP-Mitglieder in Niedersachsen verstimmen. Die sollten davon
ausgehen können, dass ihr oberster Dienstherr ihre Interessenvertretung
ernst nimmt - den Landeschef inbegriffen. Der wurde im Januar immerhin mit
94 Prozent der Delegiertenstimmen gewählt. Einfach aussitzen kommt bei
einem Minister, dem bundespolitische Ambitionen nachgesagt werden, wenig
professionell.
Genau so zeigt sich hingegen GdP-Chef Dietmar Schilff: Vorbehaltlos trifft
der alle Landtagsfraktionen, mit der Linksfraktion auch die schärfsten
Polizei-Kritiker. Und selbst gegenüber dem Innenminister zeigt er sich
trotz der Querelen dialogbereit.
Dass das von einem Hardliner wie Schünemann kaum zu erwarten ist,
befürchtet offenbar auch Ministerpräsident David McAllister (CDU): Der will
sich gar nicht erst einmischen und lässt den harten Hund weiter schmollen.
21 Jul 2011
## AUTOREN
(DIR) Teresa Havlicek
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