# taz.de -- Uruguay gewinnt Copa América: Die neue Fußballmacht
       
       > Das kleine Uruguay ist Südamerikas neuer Fußballgigant. Das
       > "Celeste"-Team gewann verdient die Copa América und avancierte mit Titel
       > Nummer 15 zum Rekordmeister.
       
 (IMG) Bild: Zum 15. Mal gewinnt Urugay die Copa América.
       
       BUENOS AIRES dpa | Die Fußballmacht in Südamerika heißt nicht Brasilien
       oder Argentinien, sondern Uruguay. Angeführt von WM-Star Diego Forlán
       bezwang die uruguayische Nationalelf Paraguay mit dem Ex-Bundesligaprofi
       Nelson Valdez und dem eingewechselten Dortmunder Lucas Barrios im
       Copa-América-Finale verdient mit 3:0 (2:0). Mit dem 15. Titel setzte sich
       "La Celeste" die Fußball-Krone auf - sie ist nun alleiniger Rekordmeister
       vor Argentinien. "König von Amerika" - so jubelten heimische Medien das
       Team hoch.
       
       Die Tore schossen am Sonntag Liverpool-Stürmer Luis Suárez (12. Minute) und
       Forlán von Atlético Madrid (42./90.). Der beste Spieler der
       Weltmeisterschaft 2010, Forlán, und der zum besten Copa-Spieler gekürte
       Suárez wurden von TV-Kommentatoren als "Dúo espectacular" gewürdigt. "Die
       Freude ist enorm, für die Leute, für alle, ich bin glücklich", sagte
       Forlán, der aber versicherte: "Ich wäre auch ohne (eigene) Treffer
       glücklich gewesen. Das 1:0 war in Ordnung. Egal, es ist gut zu treffen."
       
       Der Top-Stürmer hatte seit dem "kleinen Finale" in Südafrika gegen
       Deutschland vor mehr als einem Jahr nicht mehr für die Auswahl getroffen.
       Für den 32-Jährigen ist der Copa-Sieg fast Familienpflicht: "Mein Großvater
       gewann ihn (den Titel), mein Vater gewann ihn und jetzt habe ich ihn
       gewonnen. Drei Generationen bei diesem Turnier, das dürfte es nicht jeden
       Tag geben", sagte er stolz. Sein Offensivpartner Suárez betonte den
       Teamgeist: "Die Mannschaft ist vereint. Sie hat gezeigt, dass das, was wir
       bei der WM geschafft haben, kein Glücksfall war."
       
       ## Der Joker stach nicht
       
       Die paraguayische "Albirroja" hatte in dem Finale vor allem in der zweiten
       Halbzeit zwar auch ihre Torchancen, konnte den zweifachen Weltmeister aber
       nicht bremsen. Paraguays Trainer, der Argentinier Gerardo Martino, brachte
       den Dortmunder Barrios erst in der 76. Minute ins Spiel. Der Joker stach
       nicht, der 26-Jährige musste sogar wenige Minute nach seiner Einwechslung
       das Feld mit einer Muskelverletzung wieder verlassen.
       
       Der Vize-Champion spielte deshalb zum Schluss nur noch mit zehn Mann, weil
       das Team schon dreimal gewechselt hatte. Coach Martino räumte ein, dass
       Uruguay mit "mehr Intensität" auftrat. "Dies und zwei sehr gute Stürmer
       haben den Unterschied gemacht." Sein Gegenpart Óscar Washington Tabárez
       feierte zurückhaltend. "Wir haben einfach eine Copa América gewonnen, die
       Nummer 15, und ich dachte, wir widmen den Titel allen Spielern und
       Trainern, die die anderen 14 Mal gewonnen haben." Die Internet-Ausgabe von
       El Observador schrieb dagegen überschwänglich, Uruguay habe mit dem ersten
       Copa-Titel seit 1995 erneut Geschichte geschrieben: "Der König von Amerika
       ist zurück."
       
       Mit dem Sieg qualifizierte sich Uruguay für den Confederations Cup 2013 in
       Brasilien, das wie auch Gastgeber Argentinien überraschend im Viertelfinale
       ausgeschieden war. Die 44. Auflage der Copa América wird 2015 von Brasilien
       ausgerichtet, das 2014 auch Gastgeber der WM ist.
       
       25 Jul 2011
       
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