# taz.de -- Grenzkonflikt im Kosovo: Ein Polizist getötet
       
       > Nach dem Tod eines kosovoalbanischen Spezialpolizisten zieht Prishtina
       > die Polizeieinheiten im Norden ab. Serbien verlangt eine Sitzung vom
       > UN-Sicherheitsrat.
       
 (IMG) Bild: Polnische Spezialeinheit am Grenzübergang Brnjak im Norden Kosovos.
       
       SPLIT taz | Als am Mittwoch der Tod eines kosovoalbanischen
       Spezialpolizisten, der an der Aktion zur Sicherung der Grenzübergänge
       Kosovos nach Serbien Jarinje und Brnjak beteiligt war, bestätigt wurde,
       herrschte Betroffenheit in Prishtina. Schwer bewaffnete Spezialpolizisten
       waren am Montagabend [1][an die von Serben kontrollierten Grenzübergänge
       gerückt], die Serbien und die Serbengebiete in Nordkosovo miteinander
       verbinden. Die Kosovoregierung wollte so die Kontrolle über dieses Gebiet
       und über den Warenverkehr an den Grenzübergangsstellen herstellen.
       
       Herausgekommen ist erst einmal ein Kompromiss. Nach Verhandlungen mit dem
       Kommandeur der internationalen KFOR-Truppen General Erhard Bühler
       bestätigte Innenminister Rexhep Bajrami, dass die Spezialpolizisten mit
       Hilfe von KFOR-Helikoptern wieder von den Grenzen abgezogen worden seien.
       Allerdings blieben nach Aussagen von Vizeministerpräsident Bujar Bukoshi
       kosovoalbanische Grenzpolizisten und Zollbeamte vor Ort.
       
       Am Mittwoch hatte Bühler schon mit der Vertretern der Republik Serbien
       verhandelt. Danach soll Belgrad bereit sein, kosovarische Grenzkontrollen
       hinzunehmen. Gleichzeitig verlangte Belgrad jedoch eine
       Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates. Das berichteten Medien in
       Belgrad unter Berufung auf das Außenministerium.
       
       Die politischen Führer der serbischen Bevölkerung der Grenzregion im Kosovo
       selbst hatten sich wenig kompromissbereit gezeigt. Die von Serbien
       unterstützten Behörden des Gebietes Nordkosovo blockierten die Straßen mit
       Lkws und Barrikaden. Scharfschützen nahmen in der Nacht zu Mittwoch dann
       die kosovarischen Spezialpolizisten ins Visier.
       
       Während das offizielle Brüssel sich über die Verschärfung der Spannungen
       bestürzt zeigte und die Kosovoregierung kritisierte, zeigten der
       französische Botschafter und Vertreter des International Civil Office (ICO)
       Prishtina Verständnis für das Anliegen der Kosovoregierung, die
       Souveränität auf dem gesamten Territorium durchzusetzen. "Serbien soll den
       Traum aufgeben, Nordkosovo von Kosovo abzuspalten", sagte der
       kosovoalbanische Politiker Bujar Bukoshi. "Der Schlüssel, um den Konflikt
       zu beenden, liegt in Belgrad."
       
       27 Jul 2011
       
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 (DIR) Erich Rathfelder
       
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