# taz.de -- Vorgezogene Neuwahlen in Spanien: Spanier sollen im November abstimmen
       
       > Premier Zapatero kündigt Neuwahlen an, er selbst will aber nicht wieder
       > antreten. Derzeit liegen die Konservativen laut Umfragen vorn. Und eine
       > Ratingagentur droht Madrid mit der Herabstufung.
       
 (IMG) Bild: Spaniens Regierungschef Luis Rodriguez Zapatero - im nächsten Jahr nur noch Privatier?
       
       MADRID dpa | Das immer stärker von der Euro-Schuldenkrise betroffene
       Spanien wählt vier Monate früher als geplant ein neues Parlament.
       Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero setzte am Freitag
       vorgezogene Wahlen für den 20. November an, bei denen er selbst nicht mehr
       als Spitzenkandidat antreten wird. Zur Begründung sagte der sozialistische
       Regierungschef bei einer Pressekonferenz, für die kommenden Monate müsse
       politische und wirtschaftliche Sicherheit geschaffen werden, damit die neue
       Regierung am 1. Januar 2012 die wirtschaftliche Führung des Landes
       übernehmen könne.
       
       Zapatero reagierte mit dieser Entscheidung auf Forderungen der erstarkten
       Opposition. Die konservative Volkspartei (PP) hatte seit ihrem
       überwältigenden Sieg bei den Regional- und Kommunalwahlen am 22. Mai immer
       wieder Neuwahlen gefordert. Auch in den Reihen der regierenden
       sozialistischen Partei (PSOE) hatten sich in jüngster Zeit die Stimmen für
       ein Vorziehen der Wahlen gemehrt.
       
       Auf den Finanzmärkten droht Spanien unterdessen eine Herabstufung seiner
       Kreditwürdigkeit. Die Ratingagentur Moodys teilte am Freitag mit, die
       Bewertung der spanischen Bonität mit "Aa2" werde überprüft, eine neuerliche
       Herabstufung sei möglich.
       
       Die oppositionelle PP wirft Regierungschef Zapatero vor, er habe nicht
       rechtzeitig und nicht mit den erforderlichen Maßnahmen auf die Krise
       reagiert. Zapatero hatte stets versichert, dass er seine zweite Amtszeit
       bis Ende der Legislaturperiode im März 2012 durchstehen werde. Sein Ziel
       sei es, die noch ausstehenden Finanz- und Wirtschaftsreformen zu
       verwirklichen.
       
       Nach der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CIS liegt die
       PP-Partei mit Spitzenkandidat Mariano Rajoy sieben Prozentpunkte vor ihrem
       sozialistischen Widersacher Alberto Pérez Rubalcaba.
       
       29 Jul 2011
       
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