# taz.de -- Neuwahlankündigung schürt Unsicherheit: Moody's will Spanien herabstufen
       
       > Ratingagenturen haben angekündigt, Spaniens Kreditwürdigkeit
       > herabzustufen. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Konjunktur schwach. Und
       > nun sind auch noch Kredite teurer geworden.
       
 (IMG) Bild: Sie wissen, es sieht nicht gut aus: Premier Zapatero und Finanzministerin Salgado.
       
       BERLIN/MADRID dpa | Im Strudel der Euro-Schuldenkrise gerät Spanien an den
       Finanzmärkten immer mehr unter Druck. Das Vorziehen der Neuwahlen auf
       November hat die Unsicherheit noch geschürt. Spanien leidet unter der
       höchsten Arbeitslosigkeit im Euroland, einer schleppenden Konjunktur und
       unter einem hohen Haushaltsdefizit.
       
       Nach dem Rettungspaket für Griechenland ist es für Madrid noch teurer
       geworden, sich am Kapitalmarkt neues Geld zu besorgen, weil eine steigende
       Ansteckungsgefahr gesehen wird. Die US-Ratingagentur Moodys drohte Spanien,
       der viertstärksten Volkswirtschaft in der Eurozone, am Freitag die
       Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit an.
       
       Moodys sieht "wachsende Risiken" für die Besitzer von spanischen
       Staatsanleihen, hieß es zur Begründung. Auch die Konjunktur sei schwach.
       Die Bewertung der spanischen Bonität mit "Aa2" werde überprüft, teilte die
       Ratingagentur mit, eine neuerliche Herabstufung sei möglich. Noch ist es
       die dritthöchste Stufe. Ab der Note "Ba1" beginnt der spekulative Bereich,
       der auch "Ramsch (englisch: "Junk") genannt wird.
       
       ## Reformen gelobt
       
       Besorgt reagierte Spaniens Finanzministerin Elena Salgado auf die drohende
       Herabstufung. Das sei eine "schlechte Nachricht". Allerdings solle diese
       Revision der Benotung der spanischen Bonität erst in drei Monaten erfolgen.
       Salgado betonte zudem, Moodys habe Madrid bescheinigt, bei der
       Steuerkonsolidierung auf dem richtigen Weg zu ein. Zudem seien wichtige
       Reformen auf den Weg gebracht.
       
       Der Schuldenstand in Spanien ist mit 68 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
       (BIP) vergleichsweise gering; erlaubt sind nach den Maastricht-Kriterien 60
       Prozent. Das Haushaltsdefizit liegt mit einem Wert von 9,2 Prozent des BIP
       aber deutlich über den erlaubten 3 Prozent.
       
       29 Jul 2011
       
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