# taz.de -- Google News lässt Chefredakteure auswählen: Ein bisschen Frieden
       
       > Die Rubrik "Editor's Pick" will für mehr Traffic von Google News zu
       > klassischen Zeitungswebsites sorgen – und die Verlage besänftigen.
       > Bislang können nur US-Verleger frohlocken.
       
 (IMG) Bild: Ein kleiner Aufsteller für die Verlage im großen Kiosk des Internets: Editors' Picks auf Google News.
       
       Es ist ein alter Hut – und beinahe so etwas wie ein kleines
       Friedensangebot: Seit heute gibt es im US-Bereich von Google News ein neues
       Spielfeld: In der rechten Spalte findet sich unter den "most
       recent"-Nachrichten und dem Angebot vom aktuellen Aufenthaltsort ein neuer
       Kasten mit den "Editors' Picks".
       
       Hier, so suggeriert Google, finden sich die von den Chefredakteuren
       höchstpersönlich ausgewählten Highlights aus ihrer jeweiligen Publikation,
       vom Monatsmagazin The Atlantic bis zur Washington Post. Natürlich gesteuert
       von Googles Algorithmen und den personalisierten Einstellungen des Nutzers.
       
       Ähnliche Features in Sachen "Der Chefredakteur empfiehlt" sind unter Namen
       wie "Editors' Choice" auf den meisten Zeitungswebsites schon lange präsent.
       Google hatte bereits im vergangenen Jahr seine "Editors' Picks" in den USA
       getestet – mit großem Erfolg, wie es im hauseigenen Blog heißt. Noch ist
       die Pickerei, die auch reine Online-Angebote wie Politico, ProPublica oder
       The Root listet, auf die USA beschränkt.
       
       Google News schlägt hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen
       wird ein bewährtes Tool von den klassischen Verlagsseiten im Netz
       übernommen – gut für Google. Zum anderen erhalten so die Verlage mehr
       Klicks auf ihren Sites. Und vor allem Werbung für ihr Produkt.
       
       Ob das die Position der bei den Verlagen wegen angeblichen Nachrichtenklaus
       ungeliebten Google-News entscheidend verbessern, gar den Dauerzwist der
       klassischen Nachrichtenanbieter mit den Newsaggregatoren schlichten kann,
       darf allerdings getrost bezweifelt werden. Einige Nutzer beklagen in
       US-Blogs außerdem eine ganz andere Eigenschaft des neuesten Features: Es
       lässt sich nicht entfernen.
       
       5 Aug 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Steffen Grimberg
       
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