# taz.de -- Berliner Wahl 2011: Linke und RBB zanken weiter
> Parteichef Lederer will nicht akzeptieren, dass Linke in TV-Duellen nicht
> mitmachen darf.
Der Streit zwischen Linkspartei und dem RBB um TV-Duelle mit dem
Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) geht weiter. Für
Landesparteichef Klaus Lederer sind die von dem Sender genannten Gründe
dafür, dass sich nur die Spitzen von Grünen und CDU mit Wowereit messen
sollen, nicht aber Linken-Frontmann Harald Wolf, nicht überzeugend. Lederer
lehnt vor allem ab, dass der RBB seine Partei und die SPD als gemeinsames
Lager betrachte. "Es ist mir nicht bekannt, dass SPD und Linke als
Einheitsliste antreten", schrieb Lederer an den RBB.
Die Rundfunkanstalt plant derzeit mit zwei Rededuellen vor der
Abgeordnetenhauswahl am 18. September. Beim ersten soll Wowereit Renate
Künast (Grüne) gegenüber stehen, beim anderen Frank Henkel (CDU).
Unabhängig davon soll es am 30. August eine Runde mit Vertretern aller fünf
im Parlament vertretenen Parteien geben, zwei Tage später eine Runde mit
allen sonstigen Parteien, die mit einer landesweiten Liste antreten.
In seinem Brief argumentiert Linke-Chef Lederer gegen die Auswahlkriterien.
Wenn es für den RBB nur daran hängen würde, dass Wolf anders als Künast und
Henkel nicht offiziell zum Kandidaten für das Amt des Regierungschefs
benannt wurde, dann lasse sich das ändern. "Es ist ohne Zeitverzug möglich,
die ,Ausrufung' durch einen Beschluss meines Landesvorstands nachzuholen",
so der Parteichef.
Auch die derzeit mageren Umfragewerte dürften die Linke laut Lederer nicht
ausschließen. Er erinnerte daran, dass seine Partei in Berlin bei der
Bundestagswahl 2009 zweitstärkste Kraft wurde, "obgleich ihr in Umfragen
regelmäßig der vierte Platz vorausgesagt worden war".
Beim RBB lehnte Sprecher Justus Demmer eine öffentliche Bewertung ab: "Wir
werden ihm direkt darauf antworten." Er ließ aber durchblicken, dass
Lederer beim Sender keine großen Selbstzweifel ausgelöst hat: "Wir glauben
an die Tragfähigkeit unserer Argumente."
10 Aug 2011
## AUTOREN
(DIR) Stefan Alberti
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