# taz.de -- Kommentar Sparkasse zockt ab: Bitte nur die reichen Kunden
       
       > Die Sparkasse erhöht die Gebühren für ihre Kunden, die wenig Geld haben.
       > Das zeigt mal wieder: Selbstverpflichtungen von Unternehmen reichen nicht
       > aus.
       
 (IMG) Bild: Wer überzieht, dem vergeht das Lachen.
       
       Schon mal versucht, einen Telefonanschluss anzumelden ohne Konto? Oder
       Strom und Gas? Eine Rechnung zu bezahlen? Einen Internet-Anschluss zu
       bestellen? Oder einen Mietvertrag abzuschließen?
       
       Ohne Konto zu leben grenzt in diesem Land ans Unmögliche. Nicht nur, weil
       es erstaunte und unangenehme Nachfragen gibt, verständnislose Gegenüber und
       Ausgrenzung. Sondern weil jede Überweisung, die doch getätigt werden muss,
       mehr kostet als ein einfaches Girokonto für ein halbes Jahr. Wer kein Geld
       hat, der muss zahlen. Und das trotz der Selbstverpflichtung der Banken und
       Sparkassen, jedem Kunden ein Girokonto auf Guthabenbasis zur Verfügung zu
       ste
       
       Nun hat die Berliner Sparkasse auch noch entschieden, die Gebühren für
       Guthabenkonten zu erhöhen - übrigens ziemlich drastisch. Das betrifft genau
       die Menschen, die gerade so noch ein Konto bekommen, also ohnehin wenig
       Geld haben. Die Entscheidung ist ein Symptom für das gleiche Problem: Man
       macht ganz klar, welche Kunden man lieber nicht haben möchte - die, die so
       wenig Geld haben, dass sie kein Girokonto mit Dispokredit bekommen, und
       gleichzeitig bereit wären, die an Wucher grenzenden Zinsen zu zahlen, die
       für jedes Minus entstehen.
       
       Dass Banken und Sparkassen immer noch Menschen als Kunden ablehnen, beweist
       einmal mehr, dass Selbstverpflichtungen von Unternehmen nicht
       funktionieren. Und dass ein Recht auf ein Konto, und zwar auf ein
       bezahlbares Konto, nötig ist. Die Einnahmen aus den Dispozinsen der
       Giro-Kunden sollten für die Gegenfinanzierung locker reichen.
       
       10 Aug 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Banken
       
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