# taz.de -- Selbstverbrennung aus Protest: Tibetisches Kloster abgeriegelt
       
       > Ein tibetischer Mönch im Südwesten des Landes wollte mit seiner Tat ein
       > Zeichen für die Freiheit setzen. Paramilitärische Einheiten der Polizei
       > patrouillieren in den Straßen der Stadt Dawu.
       
 (IMG) Bild: Gedenkveranstaltung für Tsewang Norbu, der sich aus Protest verbrannt hat.
       
       PEKING dpa/dapd | Nach der Selbstverbrennung eines tibetischen Mönches in
       Südwestchina haben chinesische Sicherheitskräfte das Kloster abgeriegelt.
       Bewaffnete paramilitärische Polizisten patrouillieren durch die Straßen der
       Stadt Dawu in der Provinz Sichuan.
       
       "Unsere Stadt ist unter Polizeikontrolle", sagte eine Angestellte eines
       Hotels auf telefonische Anfrage. "Fragen Sie mich nicht mehr – alle
       Telefone werden überwacht."
       
       Als der tote Mönch am Montag von seinen Mitbrüdern für die
       Bestattungszeremonie in das Kloster zurückgetragen worden sei, hätten
       chinesische Soldaten vergeblich versucht, ihnen den Leichnam gewaltsam
       wegzunehmen, berichtete das Tibetische Zentrum für Menschenrechte und
       Demokratie (TCHRD) im indischen Dharamsala unter Berufung auf örtliche
       Quellen.
       
       Seit Anfang Juli habe es schwere Einschränkungen und strenge Überwachung
       für die Mönche gegeben, nachdem Tibeter entgegen aller Anweisungen der
       Behörden den 76. Geburtstag ihres religiösen Oberhauptes, des Dalai Lamas,
       gefeiert hätten, hieß es weiter.
       
       Die chinesischen Behörden hätten daraufhin die Versorgung mit Strom und
       Wasser für das Nonnenkloster Gaden Choeling und das Nyitso-Kloster
       verringert.
       
       Aus diesem Kloster stammte der 29-jährige Mönch, der sich am Montag aus
       Protest gegen die chinesische Herrschaft mit Benzin übergossen und
       angezündet hatte.
       
       Nach Angaben der Organisation Free Tibet soll er noch "Wir Tibeter wollen
       Freiheit" und "Lasst den Dalai Lama nach Tibet zurückkehren" gerufen haben.
       Erst im März hatte sich ein anderer Mönch in der gleichen Gegend selbst
       verbrannt.
       
       Unterdessen will China härter gegen Gewalt in der Unruheregion Xinjiang
       vorgehen. Bis Mitte Oktober würden die Sicherheitskräfte in bestimmten
       Gegenden rund um die Uhr Patrouillen sowie verstärkte Personenkontrollen
       durchführen und Wagen durchsuchen, hieß es auf der Homepage der
       Provinzregierung.
       
       Die Kampagne, die am 11. August begann, folgt auf drei Anschläge, die
       Peking Aufständischen der Volksgruppe der Uiguren zuschreibt.
       
       16 Aug 2011
       
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