# taz.de -- Protest gegen Islamfeinde: Tea Party hilft Rechten
       
       > Linke Gruppen wollen am Wochenende die Anti-Islam-Events rechter Parteien
       > verhindern.
       
 (IMG) Bild: Wilders und Stadtkewittz beim letzten Berlin-Besuch des Holländers im Okotber 2010
       
       Antirassistische Gruppen wollen am Wochenende gegen einen
       Anti-Islam-Kongress von "Pro Deutschland" protestieren. Die
       Rechtspopulisten wollen am Samstag mit einem Protestmarsch vors
       Brandenburger Tor ziehen.
       
       Großes hat "Pro Deutschland" angekündigt: den ersten
       "Anti-Islamisierungs-Kongress" in Berlin mit bis zu 1.000 Teilnehmern.
       Inzwischen hofft die Partei auf 500 Gäste. "Da waren wir wohl etwas zu
       optimistisch", so Spitzenkandidat Manfred Rouhs. Nach einer Pressekonferenz
       am Samstagmorgen in der Parteizentrale soll eine "spontane Aktion gegen
       Islamisierung in Berlin" stattfinden. Höhepunkt soll dann am Sonntag ab 10
       Uhr die Demonstration vom Potsdamer Platz zum Brandenburger Tor sein:
       Auftreten sollen neben Politikern der weit rechten FPÖ aus Österreich und
       des Vlaams Belang aus Belgien auch ein Redner der amerikanischen Tea Party.
       Der Jungpolitiker aus Virginia, Taylor Rose, sprach bereits im Mai auf
       einem ähnlichen Aufzug von "Pro NRW" in Köln.
       
       Gegner der Rechten wenden sich mit einer Demonstration am Freitag, 18 Uhr,
       vom Boxhagener Platz, gegen den Kongress. Erwartet werden rund 500
       Teilnehmer. Am Samstag soll es eine Kundgebung vor der Parteizentrale in
       Marzahn gehen. Den Anti-Islam-Marsch am Sonntag wollen die Linken mit
       zivilem Ungehorsam verhindern. "Wenn Rassisten hetzen, ist Blockieren unser
       Recht", so Dirk Stegemann vom Bündnis "Rechtspopulismus stoppen". Ab 9 Uhr
       seien sieben Gegenkundgebungen angemeldet, eine direkt am Potsdamer Platz.
       
       Auch eine Woche später wollen die Linken blockieren. Am 3. September lädt
       die rechte "Freiheit"-Partei des Ex-CDUlers René Stadtkewitz den
       niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders nach Berlin. Wilders soll
       über die "Islamisierung Europas" sprechen. Fast alle der knapp 1.000
       Karten, bis zu 100 Euro teuer, seien verkauft, behauptet ein
       Parteisprecher. Den Ort werde man aus Sicherheitsgründen erst kurz vorher
       bekanntgeben. Im letzten Oktober sprach Wilders auf Einladung Stadtkewitz
       in einem Hotel.
       
       Die NPD wiederum will sich am Sonntag in eine Menschenkette der
       Flugrouten-Protestler am Müggelsee einreihen. Am 11. September plant die
       Neonazi-Partei eine Kundgebung für "Recht und Ordnung" in Berlin.
       
       Laut Umfragen haben die drei rechten Parteien keine Chance auf einen Einzug
       ins Abgeordnetenhaus, könnten aber einige BVV-Sitze ergattern. "Wir kämpfen
       nicht nur gegen diese Kleinstparteien", betont Figen Izgin (Linke),
       Mitglied im Gegenbündnis, "sondern gegen deren Ideologie, die bis in die
       Gesellschaftsmitte reicht."
       
       25 Aug 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Konrad Litschko
       
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