# taz.de -- Konmentar Die Optionen des Klaus Wowereit: Der kann sich alles erlauben
       
       > Klaus Wowereit teilt in alle Richtungen aus. Das bedeutet für die Zeit
       > nach der Wahl nur eins: Er könnte mit allen.
       
       Klaus Wowereit hat eine Traumrolle - seine Traumrolle. Gut zwei Wochen vor
       der Abgeordnetenhauswahl liegt er uneinholbar vorne. Nun mögen Pedanten
       einwenden, dass nicht der Regierende selbst, sondern seine Partei - SPD
       genannt - in Umfragen an der Spitze liegt. Aber wen stört schon dieser
       marginale Unterschied? Einen jedenfalls nicht: Klaus Wowereit selbst. Denn
       der kann sich gerade alles erlauben.
       
       Bestes Beispiel dafür ist die Debatte im Abgeordnetenhaus. Da redet der
       Regierende minutenlang über die Einheit von Berlin und Deutschland sowie
       die Bedeutung von Demokratie im Allgemeinen und von Wahlen im Besonderen,
       sodass selbst die Opposition applaudiert. Kaum hat man den Eindruck, hier
       bewerbe sich gerade jemand als Bundespräsident aller Berliner, holt er aus
       und watscht alle ab, die ihm gerade noch zugeklatscht haben. CDU-Chef Frank
       Henkel schmiert er genüsslich die Verantwortung für den Bankenskandal aufs
       Brot, über den "Herrn Ratzmann" von den Grünen macht er sich lustig, die
       FDP putzt er dermaßen runter, dass man Mitleid bekommt mit dem liberalen
       Trüppchen. Und die Linkspartei, mit der er zehn Jahre lang koaliert hat?
       Erwähnt er mit keinem Wort.
       
       Nur was bedeutet das für die Zusammensetzung des nächsten Senats? Die
       Antwort lautet: gar nichts. Seine Partei - also diese SPD - mag zu einer
       Koalition mit den Grünen neigen. Aber das muss einen wie Klaus Wowereit
       nicht irritieren. Er hat die freie Wahl - nach dem 18. September. Er wird
       sie treffen. Bis dahin bleibt alles offen.
       
       1 Sep 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gereon Asmuth
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Wahlen in Berlin
 (DIR) Schwerpunkt Wahlen in Berlin
 (DIR) Schwerpunkt Wahlen in Berlin
 (DIR) Schwerpunkt Wahlen in Berlin
 (DIR) Schwerpunkt Wahlen in Berlin
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Wahl in Berlin: Unterwegs zum dritten Sieg
       
       Klaus Wowereit ist wieder oben: Er lässt Renate Künast hinter sich, führt
       die SPD zum Erfolg und empfiehlt sich als Kanzlerkandidat. Auch wenn er
       dies bestreitet.
       
 (DIR) Letzte Debatte im Abgeordnetenhaus: Wowereit schießt auf die Grünen
       
       Bei der letzten Parlamentssitzung vor der Wahl am 18. September watscht der
       Regierende Bürgermeister vor allem die Grünen ab und macht klar, dass er
       sich von ihnen nichts diktieren lässt.
       
 (DIR) Die SPD-Basis fängt die Kugel ab: Sehnsucht nach Rot-Grün
       
       Von Sehnsucht nach Grün sprechen einige in der SPD. In den Bezirksverbänden
       ist die Tendenz zu einem neuen Koalitionspartner greifbar. Nicht mal mehr
       altbekannte Vorbehalte können das ändern.
       
 (DIR) Sozialsenatorin Carola Bluhm zieht Bilanz: "Mein Politikstil ist ein anderer"
       
       Wowereits Glamour ist ihr fremd, auf die Zusammenarbeit der rot-roten
       Koalition ist Sozialsenatorin Carola Bluhm (Linkspartei) aber stolz. In
       ihrem Ressort sieht sie die Kernkompetenz ihrer Partei.