# taz.de -- Nachfolge des MDR-Intendanten: CDU-Favorit Hilder schafft erste Hürde
       
       > LVZ-Chefredakteur Bernd Hilder soll den skandalumwölkten MDR-Intendanten
       > Udo Reiter beerben. Das freut die sächsische Staatskanzlei, aber kaum
       > einen beim Sender.
       
 (IMG) Bild: Muss jetzt noch den Rundfunkrat von sich überzeugen: Bernd Hilder.
       
       BERLIN taz | Die sieben MDR-VerwaltungsrätInnen haben lange mit sich
       gerungen, erst drei Stunden nach dem avisierten Sitzungende des höchsten
       MDR-Gremiums meldete die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf
       "zuverlässige Quellen", dass der 52-jährige Chefredakteur der Leipziger
       Volkszeitung (LVZ), Bernd Hilder, neuer Intendant des Senders werden soll.
       
       Damit sind die MDR-intern favorisierte Justitiarin Karola Wille und der
       stellvertretende WDR-Fernsehdirektor Helfried Spitra, die sich ebenfalls
       dem Gremium präsentierten, fürs erste außen vor. Für die im Gremium nötige
       Zweidrittelmehrheit von fünf Stimmen waren mehrere Wahlgänge nötig.
       
       Der Nachfolger von Udo Reiter, der offiziell aus gesundheitlichen Gründen
       früher abtritt, muss nun am 26. September den MDR-Rundfunkrat von sich
       überzeugen - und braucht eine Zwei-Drittel-Mehrheit im 43-köpfigen Gremium.
       
       Reiter hatte im Mai seinen vorzeitigen Rückzug angekündigt, kurz bevor der
       Prozess um den Millionenbetrug beim vom MDR verantworteten Kinderkanal
       (Kika) begann. Eigentlich läuft die Amtszeit des Intendanten aus Bayern,
       der den Sender für Sachsen, Sachen-Anhalt und Thüringen ab 1991 mit aus der
       Taufe hob, noch bis 2013. Reiter ist zudem durch die Affäre um
       MDR-Unterhaltungschef Udo Foht unter Beschuss, der gegen die
       Sendervorschriften mit privaten und MDR-Geldern jonglierte – und das zum
       Teil mit Kenntnis des Intendanten.
       
       Hilder dürfte es im Rundfunkrat schwer haben, da er als Favorit der
       sächsischen Staatskanzlei gilt und wenig Erfahrung im
       öffentlich-rechtlichen Rundfunk mitbringt. Der gebürtige Niedersachse war
       ARD-Hörfunkkorrespondent, arbeitete in den letzten Jahren aber
       ausschließlich bei Regionalzeitungen (u.a. Göttinger Tageblatt), bevor er
       2004 zur LVZ wechselte.
       
       Dort, heißt es, würden bei seinem Weggang die Sektkorken knallen. Im Falle
       seiner Bestätigung durch den Rundfunkrat sollte sich der mögliche
       Reiter-Nachfolger aber nicht auf sein eigenes Blatt verlassen. Das
       berichtete über die jüngsten Skandale arg spärlich – und enthielt seinen
       LeserInnen die Ambitionen des eigenen Chefredakteurs vor.
       
       5 Sep 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Steffen Grimberg
       
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