# taz.de -- Misshandlung in China: Geistig behinderte Arbeiter gerettet
       
       > In China wurden 30 geistig behinderte Arbeiter aus Ziegelfabriken
       > gerettet, die als Sklaven gehalten und schwer misshandelt wurden. Einige
       > haben sieben Jahre ohne Lohn geschuftet.
       
 (IMG) Bild: Schwerstarbeit: Schuften in Ziegelfabriken.
       
       PEKING afp | Die Behörden in Zentralchina haben 30 geistig behinderte
       Arbeiter aus Ziegeleien gerettet, in denen sie als Sklaven gehalten und
       schwer misshandelt wurden. Die 30 Lernbehinderten seien aus ihren
       Heimatorten weggebracht und als Fabrikarbeiter versklavt worden, sagte ein
       Polizeisprecher am Mittwoch.
       
       Die Behörden der Provinz Henan hätten sie am Sonntag befreit und suchten
       nun nach ihren Familien. Bei einigen seien die Behinderungen aber so
       schwer, dass ihre Identität nicht festzustellen sei. Sie würden von den
       Behörden in einer Unterkunft untergebracht, sagte der Polizeisprecher.
       Bislang wurden demnach acht Fabrikbesitzer und Anwerber festgenommen.
       
       Die staatliche Zeitung China Daily berichtete unter Berufung auf den
       Fernsehsender, der den Skandal aufgedeckt hatte, die meisten
       Sklavenarbeiter seien entführt und an die Fabrikbesitzer für eine Summe
       zwischen 300 und 500 Yuan (33 bis 56 Euro) verkauft worden.
       
       In den Fabriken seien sie regelmäßig geschlagen worden. Einige der
       behinderten Arbeiter hätten seit sieben Jahren ohne Lohn geschuftet. Einer
       der Aufseher, der die Arbeiter geschlagen habe, sei gerade einmal 14 Jahre
       alt gewesen, sagte ein Polizist nach Angaben von Staatsmedien.
       
       Es ist nicht der erste Sklaven-Skandal in Henan. 2007 war aufgedeckt
       worden, dass tausende Menschen in Fabriken in Henan sowie in der Provinz
       Shanxi weiter nördlich ohne Lohn arbeiteten. Sie wurden regelmäßig
       verprügelt und waren dem Verhungern nah. Die Sklavenarbeit soll von der
       Polizei und anderen Behördenvertretern gedeckt worden sein.
       
       Eine Untersuchung des Parlaments ergab, dass allein in Shanxi rund 53.000
       Sklavenarbeiter in mehr als 2000 illegalen Ziegelfabriken schuften mussten.
       Seit diesem Skandal wurden aus ganz China immer wieder einzelne Fälle von
       Sklavenarbeit gemeldet.
       
       7 Sep 2011
       
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