# taz.de -- Aktuelle Zahlen über Studienanfänger: Fast-Soldaten werden Studenten
       
       > Immer mehr Schulabgänger strömen an die Hochschulen. Dort wird es nun eng
       > - auch wegen der doppelten Abiturjahrgänge und dem Ende der Wehrpflicht.
       
 (IMG) Bild: 2,22 Millionen Studenten sind an deutschen Hochschulen immatrikuliert - so viele wie nie zuvor.
       
       BERLIN taz | Volle Hörsäle und überfüllte Seminare sind für viele Studenten
       längst Alltag an deutschen Hochschulen. Und es sind immer mehr junge Leute,
       die studieren.
       
       So waren im Wintersemester 2010/11 2,22 Millionen Studenten an deutschen
       Hochschulen immatrikuliert - so viele wie nie zuvor. Das gab am Montag das
       Statistische Bundesamt in Wiesbaden bekannt. Damit erhöhte sich die Zahl
       der StudentInnen um 100.000 und damit um 4,5 Prozent im Vergleich zum
       Vorjahr.
       
       Auch entschieden sich 20.000 junge Menschen und damit 4 Prozent mehr für
       ein Studium als im vergangenen Wintersemester. Insgesamt strömten 444.000
       Studienanfänger an die Hochschulen. Die Zahl der Erstsemester ist dabei
       stärker gestiegen als die Zahl der Schulabsolventen mit Hochschul- oder
       Fachhochschulabschluss. Die wuchs nur leicht auf nun 456.000 an.
       
       Der Grunde für den Anstieg liegt vor allem daran, dass schon zuletzt
       weniger Wehrpflichtige eingezogen wurden als in den Vorjahren. Die
       Umstellung auf G8, das achtjährige Gymnasium, hatte dagegen kaum Einfluss
       auf die Steigerung. Lediglich in Hamburg gab es 2010 einen doppelten
       Abiturjahrgang. Für den Herbst wird prognostiziert, dass noch viel mehr
       Studenten ein Studium beginnen werden.
       
       Für dieses Jahr erwartet die Kultusministerkonferenz (KMK) eine halbe
       Million Schulabgänger mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss, was rund
       der Hälfte des Jahrgangs entspricht. Zusätzlich wurde die Wehrpflicht im
       Juli dieses Jahres ausgesetzt.
       
       Zwar stellen Bund, Länder und Universitäten mehr Geld für zusätzliche
       Studienplätze zur Verfügung. Für die Studenten könnte es trotzdem noch
       enger in den Hörsälen werden, falls sie überhaupt einen Platz an der
       Universität bekommen. Swen Schulz, hochschulpolitischer Sprecher der
       SPD-Fraktion, sagte, "dass die Vorausberechnungen des Hochschulpaktes
       übertroffen werden".
       
       In dieser Vereinbarung legten Bund und Länder fest, wie viel Geld sie für
       wie viele zusätzliche Studierende zur Verfügung stellen wollen. Die KMK
       rechnet damit, dass die Zahl der Schulabgänger mit Hochschulreife im Jahr
       2013 ihren Höhepunkt erreichen wird. Auch danach wird sie der Prognose
       zufolge über dem heutigen Niveau liegen. SPD und Grüne fordern eine
       Aufstockung des Hochschulpaktes, ansonsten drohe bis 2015 eine Lücke von
       etwa 200.000 Studienplätzen.
       
       12 Sep 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Franz Nestler
       
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