# taz.de -- Kommunal bleibt kommunal: Wahl, Wille, Wehe
       
       > Ein klarer Verlierer, viele Sieger und überraschende Piraten im
       > ländlichen Raum: Wie in Niedersachsens Kommunen gewählt worden ist.
       
 (IMG) Bild: Erstaunlich viel Grün in der norddeutschen Tiefebene.
       
       BREMEN taz | Die FDP hat verloren, das steht fest. Und klare Gewinner gibt
       es einige bei den niedersächsischen Kommunalwahlen: Die CSU stellt erstmals
       einen niedersächsischen Oberbürgermeister, die Linkspartei hat die Zahl
       ihrer Mandate verdoppelt, die Grünen segeln mit einem Plus von 6,5 auf 14,6
       Prozent im soliden zweistelligen Bereich weiter Richtung Volkspartei. Aber
       für die größte Überraschung haben die Piraten gesorgt.
       
       Zwar haben sie, landesweit kumuliert, nur ein Prozent der Stimmen
       eingesammelt. Sie sind aber auch nur in 21 Wahlkreisen angetreten - und
       davon nur in dreien ohne Mandat geblieben: Insgesamt haben sie 60 kommunale
       Gremien geentert - und ihre besten Ergebnisse nicht nur in Städten wie
       Wolfsburg oder Delmenhorst - jeweils 4,7 Prozent - eingefahren. Sondern
       eben auch in dörflichen Gegenden: Der Fünfprozenthürde, bei der
       Kommunalwahl nur psychologisch bedeutsam, kommen die Digital-Politiker im
       gemeinsamen Ortsrat der Flecken Bakede, Böbber und Egestorf mit 4,74
       Prozent am nächsten.
       
       Locker übersprungen haben sie sie mit 13,15 Prozent in Klein-Ilsede. Das
       liegt in der Nähe von Peine in der Fuhese-Niederung und war mal eine
       wichtige Siedlung - in der Bronzezeit.
       
       Ein Trend? Schwer zu sagen, bei Kommunalwahlen. Zu sehr sind die über einen
       Kamm geschorenen Ergebnisse durch Persönlichkeiten und lokale
       Spezial-Interessen geprägt. Zu erwarten ist allerdings, dass die
       Abschaffung der Bürgermeister-Stichwahlen durch die schwarz-gelbe
       Landesregierung für Unruhe sorgt. So verfügen die neuen Bürgermeister weder
       in Goslar noch in Wilhelmshaven über eine Ratsmehrheit, oft genug haben sie
       sich, wie in Cuxhaven, gegen die BewerberInnen der stärksten politischen
       Kraft durchgesetzt - mit hauchdünnem Vorsprung. Das kann mal gut gehen. Oft
       gibt es Krach. Journalisten freuen sich drüber. Die Orte leiden.
       
       12 Sep 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Benno Schirrmeister
       
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