# taz.de -- Kommentar S-Bahn baut Personal ab: Mehr Mensch statt Maschine
> Die Berliner S-Bahn Gmbh will an weiteren Bahnhöfen auf Personal
> verzichten. Ein fataler Entschluss.
Es gibt Nachrichten, die mag man gar nicht glauben. Da will die S-Bahn GmbH
tatsächlich künftig noch weniger Personal auf den Bahnhöfen einsetzen, ist
da zu lesen. Das muss ein Schreibfehler sein, es muss doch heißen: mehr.
Etwas anderes ist doch gar nicht denkbar nach alle den Diskussionen über
Sicherheit. Aber nein, es sollen weniger werden. Wie fatal.
Technik soll regeln, was bisher zumindest auf einigen verbliebenen
Bahnhöfen noch echte Menschen tun: Fahrer sollen durchgängig ihre Züge
selbst abfertigen. Von Bahnhof zu Bahnhof fahrende S-Bahner statt
Stationsmitarbeiter sollen Ansprechpartner sein.
Zugegeben, nicht jeder S-Bahnmitarbeiter ist ein Ausbund an
Zuvorkommenheit. Und an einer Station zwar Mitarbeiter zu sehen, neben
ihnen aber auch das Schild "Hier keine Auskunft" ist auch nicht toll.
Zum einen aber kann man das verbessern. Zum anderen ändert sich nichts am
ganz persönlichen Gefühl, das sagt: Wo ein Uniformierter steht, da traut
sich mancher weniger, andere Fahrgäste verbotenerweise vollzuqualmen, den
Bahnsteig zuzumüllen oder andere anzupöbeln. Und wenn er sich doch traut,
dann ist da definitiv jemand, der einschreitet, hilft oder Hilfe ruft.
Wenn es der S-Bahn GmbH und ihrem Mutterunternehmen Deutsche Bahn ernst ist
mit ihrem Prinzip der drei S - Sauberkeit, Sicherheit, Service - dann
müssen auf den Bahnsteigen feste statt umher rotierender Mitarbeiter tätig
sein - und am besten welche, die sich mit ihrem Arbeitsplatz als "ihrem"
Bahnhof identifizieren.
14 Sep 2011
## AUTOREN
(DIR) Stefan Alberti
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