# taz.de -- Wegen Datenklau bei Oracle: Millionen-Strafe für SAP
> Teure Übernahme: Eine vom Softwarekonzern SAP gekaufte Firma lud 2005
> unrechtmäßig Updates vom US-Konkurrenten Oracle. Nun kostet das die
> Walldorfer 15 Millionen Euro.
(IMG) Bild: Dunkle Wolken über SAP: Firmenzentrale in Walldorf.
WALLDORF/OAKLAND dpa | Die US-Justiz zieht den deutschen Softwarekonzern
SAP wegen des Datenklaus beim US-Rivalen Oracle zur Rechenschaft. Die
Strafe liegt bei 20 Millionen Dollar (umgerechnet 15 Millionen Euro). Auf
dieses Summe hat sich der Walldorfer Dax-Konzern mit der Bundesanwaltschaft
von San Francisco geeinigt, um das strafrechtliche Verfahren zu den Aktien
legen zu können. Ein Bezirksgericht habe den Vergleich gebilligt, teilte
SAP am späten Mittwoch mit.
Doch damit ist die Sache noch nicht komplett ausgestanden. Es fehlt noch
der Abschluss des weit bedeutsameren zivilrechtlichen Verfahrens, indem der
geschädigte Softwarekonzern Oracle einen milliardenschweren Schadenersatz
verlangt. Zuerst schien es so, als ob Oracle mit dieser Forderung auch
durchkommt, als eine Jury dem US-Unternehmen 1,3 Milliarden Dollar
zusprach.
Eine Richterin empfand den Betrag jedoch als "extrem übertrieben" und
stutzte ihn auf 272 Millionen Dollar zurecht. Oracle deutete bereits an,
das zivilrechtliche Verfahren in die nächste Runde bringen zu wollen. Damit
würde eine seit Jahren andauernde Saga weitergehen.
SAP war mit der Übernahme der Software-Wartungsfirma TomorrowNow 2005 in
den Schlamassel geraten. Mitarbeiter von TomorrowNow hatten im großem Stil
unrechtmäßig Updates bei Oracle heruntergeladen. Im Jahr 2007 reichte
Oracle deshalb Klage ein. SAP hat das Fehlverhalten seiner Mitarbeiter
eingeräumt und die Verantwortung dafür übernommen. TomorrowNow wurde 2008
dichtgemacht.
15 Sep 2011
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