# taz.de -- Kommentar EWE-Sponsoring: Schläfrige Spender
       
       > Vermutlich hat der Energieversorger das Projekt mehr aus der
       > Marketingperspektive gesehen als unter dem Gesichtspunkt der Gewalt- und
       > Suchtprävention.
       
 (IMG) Bild: Sein Unternehmen hat der Agentur Prevent außerordentlich gekündigt: EWE-Chef Werner Brinker.
       
       Der Energieversorger EWE engagiert sich bei der Gewalt-, Sucht- und
       Krankheitsvorbeugung an niedersächsischen Schulen. Er hat dafür hohe
       Beträge ausgegeben, ohne genau nachzusehen, was mit dem Geld passiert.
       
       Das ist schade, denn das Präventionsprogramm an sich verdient
       Unterstützung. Vermutlich haben die Oldenburger das Projekt jedoch mehr aus
       der Marketingperspektive gesehen als unter dem Gesichtspunkt der
       Prävention.
       
       Das Missverhältnis zwischen den Rechnungen, die die Agentur Prevent
       gestellt hat und dem, was sie dafür geleistet hat, scheint eklatant. Es
       wirft ein schlechtes Licht auf die Art wie bei dem fünftgrößten
       Energieversorger Deutschlands gewirtschaftet wird. Manchem Kunden, der sich
       mit der EWE vor Gericht um die Gaspreiserhöhung gestritten hat, mag es gar
       wie Hohn vorkommen, dass sich der Versorger beim Sponsoring so großzügig
       zeigte.
       
       Doch in den Spendierhosen könnte auch etwas anderes stecken: Vielleicht hat
       es die Marketing-Manager von EWE gar nicht groß interessiert, wie die
       Handreichungen des Projekts Sign für Eltern, Jugendliche und Lehrer im
       Einzelnen aussahen.
       
       Wichtiger könnte ein glänzender öffentlicher Auftritt, eine schöne Fassade
       gewesen sein. Schließlich geht es beim Sponsoring in erster Linie um
       Image-Bildung, also letztlich um Werbung. Dafür einen Haufen Geld
       auszugeben, sind die Unternehmen ja gewohnt.
       
       20 Sep 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gernot Knödler
       
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