# taz.de -- Werder Bremen besiegt Hertha Berlin: Partie in Gelb
       
       > Der Schiedsrichter zeigte sich großzügig im Austeilen von gelben Karten.
       > Auch Bremens Trainer Schaaf musste auf die Tribüne. Dafür konnte sein
       > Team dank Pizarro die Partie 2:1 für sich entscheiden.
       
 (IMG) Bild: So groß ist der Abstand zu den Bayern - nicht mehr: Bremens Trainer Thomas Schaaf.
       
       BREMEN dpa | Zehn gelbe Karten, zwei gelb-rote Karten für Hertha, drei
       Punkte für Bremen: In einer turbulenten Partie gewann Werder nach
       Platzverweisen für Christian Lell und Adrian Ramos am Sonntagabend gegen
       Aufsteiger Hertha BSC 2:1 (1:1) und bleibt hartnäckigster Verfolger von
       Bundesliga-Tabellenführer Bayern München. Claudio Pizarro sicherte mit
       einem Doppelpack (23. Minute und 90.+3) im mit 41 500 Zuschauern
       ausverkauften Weserstadion den vierten Bremer Sieg im vierten Heimspiel der
       Saison. Berlin, bereits in der 3. Minute durch Ramos in Führung gegangen,
       dümpelt mit neun Punkten nach dem siebten Spieltag weiter im Niemandsland
       der Fußball-Bundesliga.
       
       Binnen sechs Minuten erledigte sich die Hertha in der zweiten Halbzeit fast
       von alleine. Erst verdiente sich Lell nach 57 Minuten mit einem bösen Foul
       an Lukas Schmitz die gelb-rote Karte, dann verabschiedete sich Ramos mit
       der Ampelkarte wegen Ballwegschlagens (63.). Auch Werder-Coach Thomas
       Schaaf musste nach 82 Minuten auf die Tribüne.
       
       Die Partie begann ohne Abtasten: Mit dem ersten Angriff des Spiels traf
       Adrian Ramos zur Berliner Führung. Raffael hatte sich in der 3. Minute auf
       dem rechten Flügel durchgesetzt und den Kolumbianer im Strafraum bedient.
       Ramos, Ersatz für den angeschlagenen Pierre-Michel Lasogga, bedankte sich
       und traf mit links zu seinem ersten Saisontor. In der Folge hatte Hertha
       zunächst mehr Ballbesitz und Bremen Mühe, den Rückschlag zu verarbeiten.
       
       Mit jeder Minute gewann das Bremer Spiel aber an Sicherheit. Und die erste
       gefährliche Offensivaktion der Schaaf-Truppe verwertete Pizarro auch gleich
       zum 1:1 (23.). Nach einer Flanke von Clemens Fritz aus dem linken Halbfeld
       ging der Peruaner bei seinem vierten Saisontor allerdings an die Grenzen
       des erlaubten Körpereinsatzes. Dazu bekam er Unterstützung von
       Hertha-Torwart Thomas Kraft, der keine gute Figur machte und sich den Ball
       selbst ins Tor faustete.
       
       Die Bremer Offensive demonstrierte immer wieder das Potenzial der
       Schaaf-Truppe. Viele Kombinationen brachten Berlin in Verlegenheit und
       Bremen die zweite gute Chance des Spiels: Nachdem sich die Hertha-Abwehr
       nur mit einem Foul zu helfen wusste, musste Kraft sich mächtig strecken, um
       den Freistoß von Aaron Hunt aus dem Eck zu fischen (34.). Noch in der
       selben Minute war es erneut der Flügelspieler, der mit einem Pfostenschuss
       aus etwa 18 Metern das 2:1 verpasste.
       
       Hertha wurde immer dann gefährlich, wenn sich über Ramos und Raffael die
       Gelegenheit zum Kontern bot. Ohne den verletzten Sokratis und mit Schmitz
       als Linksverteidiger kam die Werder-Abwehr bei schnellen Berliner Angriffen
       mehrmals in Verlegenheit. Der für den Rot-gesperrten Tim Wiese spielende
       Sebastian Mielitz riskierte nach 24 Minuten im Tor Kopf und Kragen, als er
       sich an der Strafraumkante in einen weiten Ball der Hertha schmiss.
       
       In Unterzahl erspielten sich die Berliner noch gute Chancen. Der zuvor
       eingewechselte Christoph Janker (62.) verpasste allerdings ebenso wie
       Raffael in der 79. Minute. Ein vermeintliches Tor von Pizarro in der 81.
       zählte wegen Foulspiels nicht, auch Naldo konnte in der 90. mit einem
       Freistoß nicht für die Erlösung sorgen. Die besorgte Pizarro in der
       Nachspielzeit.
       
       25 Sep 2011
       
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