# taz.de -- Kanzlerin zu Griechenland-Hilfen: Leisten, was geleistet werden kann
       
       > Respekt für Athen: Angela Merkel hat Griechenland erneut Unterstützung
       > zugesagt. Ein neues Konjukturpaket, wie es die USA fordert, lehnt sie ab.
       
 (IMG) Bild: Trotz skeptischen Blicks: Angela Merkel stellt sich hinter Giorgos Papandreou (rechts).
       
       BERLIN afp | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Griechenland
       Unterstützung bei der Bewältigung der Schuldenkrise zugesagt. "Was immer
       Deutschland an Hilfestellung leisten kann, das werden wir leisten, sei es
       durch die private Wirtschaft, sei es aber auch durch politische und
       administrative Fähigkeiten", sagte Merkel am Dienstag auf dem BDI-Tag der
       Deutschen Industrie in Berlin. Griechenland müsse wieder Vertrauen
       gewinnen, an die Märkte müssten den Eindruck gewinnen, dass das Land auf
       einem guten Weg sei.
       
       In Richtung des griechischen [1][Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou]
       sagte Merkel, sie habe "absoluten Respekt" für die Strukturreformen des
       überschuldeten Landes. Papandreou hatte zuvor vor den deutschen
       Industrievertretern mangelnde Anerkennung für die Bemühungen seines Landes
       beklagt. Am Abend werden Papandreou und Merkel noch einmal gesondert
       zusammenkommen, um über die Schuldenproblematik zu beraten.
       
       Merkel hob hervor, es bestehe eine Schuldenkrise, nicht eine "Krise des
       Euro". Der Weg der Euro-Gruppe "von der Schuldenunion in die
       Stabilitätsunion" erfordere erhebliche Solidaritätsleistungen der
       Mitgliedsländer. Gemeinsame Anleihen der Euro-Länder zählen nach Auffassung
       der Kanzlerin allerdings nicht dazu.
       
       Eurobonds führten zu einer Vergemeinschaftung von Schulden. Das wiederum
       würde nur dazu führen, dass Schuldenstaaten ihre Hausaufgaben nicht mehr
       machten, "dass wir die Strukturreformen nicht durchführen", warnte Merkel.
       Die Solidarität der Euro-Länder müsse aber mit den Forderungen nach
       Strukturreformen in einem überschuldeten Land verbunden bleiben.
       
       Auch sei es der falsche Weg, der Krise durch weitere Konjunkturpakete zu
       begegnen, die die Wirtschaftskraft ankurbeln sollen. Die Idee, das Wachstum
       immer nur mit mehr Schuldenmachen stattfinden könne, sei falsch, sagte
       Merkel. "Wir stehen einfach mal so für weitere Konjunkturprogramme nicht
       zur Verfügung, sagte die Kanzlerin. Entsprechende Anstrengungen hatten die
       USA bereits mehrfach von der Europäischen Union gefordert.
       
       Stattdessen warb Merkel für die Erweiterung des Euro-Rettungsschirms EFSF,
       über die der Bundestag am Donnerstag abstimmen wird. Deutschland als
       Exportnation profitiere in besonderer Weise von der Gemeinschaftswährung.
       Wenn es aber Europa nicht mehr gut gehe, "wird es mittelfristig auch
       Deutschland nicht gut gehen", warnte Merkel. "Das ist die Gleichung, nach
       der wir arbeiten müssen."
       
       27 Sep 2011
       
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