# taz.de -- Havarierter Frachter vor Neuseeland: Erstes Öl erreicht Surfer-Strand
       
       > Früher als erwartet: Am Montag wurden erste Teile eines Ölteppichs vom
       > havarierten Frachter "Rena" an die Nordostküste Neuseelands gespült.
       > Schlechtes Wetter verhindert das Abpumpen des Öls.
       
 (IMG) Bild: Das Containerschiff "Rena" am Astrolabe Reef nordöstlich von Neuseeland.
       
       WELLINGTON dapd | Kleinere Mengen an Öl aus dem vor der neuseeländischen
       Küste havarierten Containerschiff sind am Montag an einem bei Surfern
       beliebten Strand angespült worden. Nach Angaben der Behörde Maritime New
       Zealand wurden faustgroße Ölklumpen am Strand von Mount Maunganui, rund 160
       Kilometer südöstlich von Auckland, entdeckt.
       
       Laut Behörde hat die "Rena", die am Mittwoch auf das Astrolabe-Riff rund
       zwölf Seemeilen vor der Stadt Tauranga aufgelaufen war, rund 1.700 Tonnen
       Öl und 200 Tonnen Diesel an Bord. Davon seien Schätzungen zufolge bislang
       30 Tonnen in die Bay of Plenty ausgelaufen. Die Bucht ist bei Fischern und
       Tauchern beliebt und ist bekannt für ihre Tier- und Pflanzenwelt.
       
       Unterdessen wurden die Arbeiten zum Abpumpen von Treibstoff aus dem Schiff
       wegen schlechter Wetterbedingungen unterbrochen. Für Montag wurden hoher
       Seegang und starker Wind erwartet. Die Arbeiten würden mindestens zwei Tage
       dauern, sobald sie fortgesetzt würden, hieß es. An den Arbeiten am
       havarierten Schiff sind Behördenangaben zufolge rund 200 Menschen
       beteiligt.
       
       Bis zum Sonntag wurden acht Seevögel, darunter sechs Pinguine, aus dem
       Ölteppich gerettet, der eine Länge von etwa fünf Kilometern erreicht hat.
       Ministerpräsident John Key reiste am Sonntag in die Region und forderte
       eine Erklärung der Verantwortlichen. Das Schiff sei "mitten in der Nacht
       mit 17 Knoten bei ruhiger See in ein gut dokumentiertes Riff gerauscht.
       Also muss uns jemand sagen, warum das passiert ist." Die griechische
       Reederei Costamare, der die "Rena" gehört, erklärte, sie arbeite mit den
       örtlichen Behörden zusammen.
       
       Die Umweltorganisation Greenpeace kritisierte, der Vorfall zeige, wie
       schwierig es sei, mit Öllecks auf See umzugehen. "Sogar ein langsames und
       relativ zugängliches Leck wie dieses hat die Reaktionsfähigkeit Neuseelands
       an ihre Grenzen gebracht", erklärte Greenpeace-Sprecher Steve Abel. Für
       Wale und Delfine, die in der Gegend derzeit ihre Jungen zur Welt brächten,
       sei dies eine potenzielle Katastrophe.
       
       Die "Rena" hatte auch einige Gefahrengüter an Bord, darunter vier Container
       mit Ferrosilizium. Die Behörden erklärten, sie würden die Entfernung dieser
       Güter zur Priorität machen.
       
       10 Oct 2011
       
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