# taz.de -- Kommentar Banken-Rating: Rating und Risiko
       
       > Die Rating-Agenturen befeuern die Krise. Möglich machen dies erst
       > Infotainmentmedien sowie Politiker, die jeden Pups von Standard & Poor's
       > und Co zum Orkan aufblasen.
       
 (IMG) Bild: Die Rating-Agentur Standard & Poor's muss jetzt erst einmal erklären, was da schief gelaufen ist.
       
       Die Ratingagentur Fitch holte gleich zum Rundumschlag aus: Der Ausblick für
       die Bank of America, für Morgan Stanley, Goldman Sachs und außerdem fünf
       europäische Banken sei auf "negativ" gesetzt worden. Zu den betroffenen
       Finanzinstituten in Europa gehört neben Barclays Bank, BNP Paribas, Société
       Générale und Credit Suisse auch die Deutsche Bank.
       
       Doch Fitchs Argumente sind hinreichend bekannt. Beispielsweise die
       Staatsschuldenkrise: Sie lässt auch die Banken nicht unberührt. Könnten
       Griechenland und andere ihre Schulden ganz oder teilweise nicht mehr
       zurückzahlen, dann risse das ziemliche Löcher in viele Bilanzen. Knapp zwei
       Milliarden Euro hat die Deutsche Bank nach Hellas gepumpt. Kein
       Pappenstiel, aber zu verkraften angesichts einer Bilanzsumme von insgesamt
       1.900 Milliarden Euro.
       
       Die wahren Risiken liegen dagegen in den USA. Warum gießen die
       amerikanischen Möchtegernoberschiedsrichter gerade jetzt und ungefragt Öl
       ins politische Eurofeuer? Zur Lebenszeit von Karl Marx, vor mehr als
       hundert Jahren also, wurden Ratingagenturen gegründet, um den Zockern mit
       amerikanischen Eisenbahnaktien im Wilden Westen auf die Finger zu klopfen.
       Heute befeuern die Agenturen selber die Krise. Möglich machen dies erst
       Infotainmentmedien und jede Menge Politiker, die jeden Pups von Standard &
       Poor's, Moody's und Co zu einem Orkan aufblasen.
       
       Dabei geben hier nur eine Handvoll Analysten ihre Meinung wieder. Übrigens,
       selbst nach einer Herabstufung hätten die betroffenen Großbanken noch gute
       bis sehr gute Noten. Das allerdings zu Unrecht: Wer, wie die Deutsche Bank,
       etwa 90 Prozent seiner Gewinne dem hochriskanten Investmentbanking
       verdankt, kann schneller stürzen, als Mitarbeiter von Fitch raten können.
       
       14 Oct 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hermannus Pfeiffer
       
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