# taz.de -- BMW-Personalchef über Frauenquote: "Wir schmeißen keine Männer raus"
       
       > BMW-Personalchef Harald Krüger hält eine gesetzliche Quote für den
       > falschen Weg. Nachhaltig seien nur Selbstverpflichtungen. Und Chefinnen
       > möchte er lieber im eigenen Haus entwickeln.
       
 (IMG) Bild: Ministerinnen auf dem Quotengipfel: von der Leyen, Schröder und Leutheusser-Schnarrenberger (v.l.n.r.).
       
       taz: Herr Krüger, die Unternehmen sprechen sich vehement gegen eine
       gesetzliche Frauenquote für Führungspositionen aus. Warum? 
       
       Harald Krüger: Eine gesetzliche Quote führt nicht zu einem nachhaltigen
       Weg, das zeigen die Erfahrungen aus anderen Ländern. Nachhaltig werden nur
       einzelne Selbstverpflichtungen sein.
       
       Warum? 
       
       Wir wollen nachhaltig Führungskräfte auf allen Ebenen entwickeln:
       talentierte Gruppenleiterinnen, Hauptabteilungsleiterinnen,
       Bereichsleiterinnen. Die können später auch Vorstand und Aufsichtrat
       werden.
       
       Das heißt, Sie bauen Ihre künftigen Spitzenfrauen im Unternehmen auf und
       lassen sich nicht von Headhuntern kompetente Frauen vermitteln, die es
       bereits gibt? 
       
       Die meisten Unternehmen rekrutieren ihre Führungskräfte aus den eigenen
       Reihen. Das ist erfolgreich, weil sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
       mit der Unternehmenskultur entwickeln.
       
       So was dauert allerdings. Beratungsfirmen haben Frauen, die morgen bei
       Ihnen anfangen könnten. 
       
       Wir sind mit solchen Firmen in Kontakt. Aber wenn es um technische
       Führungsfunktionen geht, ist die Talentpipeline nicht ganz so groß. Bei BMW
       verlangen 60 bis 70 Prozent der Führungspositionen einen technischen
       Background.
       
       Warum spart Ihre Selbstverpflichtung - 17 Prozent weibliche Führungskräfte
       bis 2020 - Aufsichtsräte und Vorstände ausdrücklich aus? 
       
       In den vergangenen anderthalb Jahren ist viel passiert: Von den bundesweit
       23 Nachwahlen in den Aufsichtsräten sind 9 Frauen, das sind fast 40
       Prozent.
       
       Fürchten Ihre Männer, dass ihnen Leitungsposten weggenommen werden? 
       
       Wir schmeißen keine Männer raus. Wir gucken, wenn Stellen aufgrund der
       Demografie frei werden, dass wir auch Frauen auf der Besetzungsliste haben.
       
       Das heißt nicht automatisch, dass sie den Posten bekommen. 
       
       Letztlich zählen Persönlichkeit und Qualifikation.
       
       18 Oct 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schmollack
       
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