# taz.de -- Angst vor Bürgerkrieg im Jemen: Mehr als 20 Tote seit Sonntag
       
       > In Jemen eskaliert derzeit die Gewalt. Am Dienstag erschossen
       > Sicherheitskräfte mindestens sechs Demonstranten. Seit Sonntag sind mehr
       > als 20 Menschen getötet worden.
       
 (IMG) Bild: Das Motorrad wird zum Krankenwagen: Verwundeter in Sanaa.
       
       SANAA dpa | Im Jemen wächst die Angst vor einem Bürgerkrieg, der mit dem
       Zerfall des ohnehin schön brüchigen Staatswesens enden könnte. Am Dienstag
       töteten Sicherheitskräfte des bedrängten Langzeit-Präsidenten Ali Abdullah
       Salih mindestens sechs Demonstranten. Die Bereitschaftstruppen schossen auf
       einen Demonstrationszug, der vom Taghier-Platz losmarschiert war,
       berichteten Ärzte und medizinische Helfer.
       
       In den vergangenen Tagen war die Gewalt eskaliert. In der Nacht zum Montage
       habe Sanaa die bisher heftigsten Artillerieattacken seit Beginn der Krise
       Anfang Februar erlebt berichteten Bewohner der Hauptstadt. Lokale Medien
       sprachen von mehr als 20 Toten seit Sonntag.
       
       Die dem Verteidigungsministerium nahestehende Website "26. September"
       berichtete, am Montag seien drei "Märtyrer" der Streitkräfte zu Grabe
       getragen worden, die am Vortag von den "Milizionären" Al-Ahmars und der
       islamistischen Partei Al-Islah, mit einer Mörsergranate getötet worden
       seien. In vierter Soldat sei in der Provinz Schabwa beigesetzt worden.
       
       Zu den Gruppierungen, die Salihs Rücktritt fordern, gehören Islamisten,
       Liberale, Linke, Frauenverbände, Studenten und rivalisierende
       Stammesführer. Keine Rolle spielen dabei die Al-Kaida-Terrorzellen, die bei
       einem Luftangriff im September einen ihrer wichtigsten Wortführer, den
       US-Bürger Anwar al-Awlaki, verloren hatten.
       
       Im Süden wittert derzeit die Separatistenbewegung eine Chance, das Chaos
       für ihre Zwecke zu nutzen. Sie tritt für eine erneute Abtrennung des 1990
       mit dem Norden vereinigten Süd-Jemen ein.
       
       In dieser Woche wird eine Resolution des UN-Sicherheitsrates zum
       Jemen-Konflikt erwartet. Präsident Salih befürchtet, dass man ihn in dieser
       Resolution zum Rücktritt auffordern wird.
       
       18 Oct 2011
       
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