# taz.de -- Moscheebaustreit in Köln: Zoff um Zentralmoschee
       
       > Im Streit um die Ditib-Zentralmoschee erhält der gekündigte Architekt
       > Böhm Unterstützung. Auch das Bauunternehmen sieht bei Ditib Willkür
       > walten.
       
 (IMG) Bild: Streitpunkt Farbe: Soll die Moscheekuppel jetzt doch weiß werden?
       
       KÖLN taz Im Ton moderater, in der Sache unversöhnlich: Im Streit um den Bau
       ihrer Kölner Zentralmoschee hält die Türkisch-Islamische Union der Anstalt
       für Religion (Ditib) an der Kündigung des Architekten Paul Böhm fest.
       
       Ausdrücklich bedauerte der größte muslimische Dachverband in der
       Bundesrepublik sein Auftreten bei einer Pressekonferenz vergangene Woche.
       "Das Verhalten entsprach nicht der Gastfreundschaft, mit der die Ditib
       ihren Gästen in der Regel begegnet."
       
       Entschieden wies er jedoch "Spekulationen über mögliche politische oder
       ideologische Motive" zurück, die die Trennung von dem renommierten
       Kirchenbaumeister Böhm motiviert haben könnten.
       
       Dieser Darstellung widerspricht allerdings neben Böhm jetzt auch der
       Rohbauer, das Düsseldorfer Bauunternehmen Nuha. Für Mehrkosten sei die
       Ditib selbst verantwortlich.
       
       So hätte "ein angereistes türkisches Mitglied der Ditib" die vierteilig
       geplante Fassade beanstandet, "worauf eine komplette Umplanung mit
       statischer Neuberechnung erforderlich wurde, indem zwei Schalen geschlossen
       werden mussten". Auch halte die von der Ditib vorgebrachte Mängelliste
       einer gerichtlichen Überprüfung nicht stand.
       
       ## Bauausführung nicht Grund für Kündigung
       
       Während Gespräche immer wieder abgelehnt worden seien, verweigere die Ditib
       seiner Firma Lohnzahlungen in siebenstelliger Höhe, sagte Geschäftsführer
       Naim Nuha. Wie Böhm glaubt auch er, "dass die Beendigung der Zusammenarbeit
       von Seiten der Ditib andere Gründe hat als eine vermeintlich mangelhafte
       Bauausführung".
       
       Ein Hauptstreitpunkt ist die Farbe der Moschee. Vereinbart war eine graue
       Betonkuppel. Zwar beteuert die Ditib, "eine "Änderung in der Gestaltung ist
       und war nie angedacht". Aber ob die Kuppel jetzt nicht doch weiß werden
       soll, wie es sowohl Böhm als auch Nuha vermuten, will die Ditib nicht
       verraten.
       
       Unklar bleibt auch, warum in den schwelenden Streit nicht frühzeitig der
       Moscheebaubeirat eingeschaltet wurde, dem zahlreiche Repräsentanten der
       Kölner Stadtgesellschaft angehören. Das Gremium, das laut Ditib den Verband
       "in der Entscheidungsfindung" unterstützen soll, sei "kein Ort, über den
       man Rügen an den Architekten weitergibt", beschied Sprecherin Ayse Aydin.
       
       4 Nov 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Pascal Beucker
       
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