# taz.de -- Aufstand in Syrien: Offensive dauert an
       
       > Zwölf Menschen starben am Mittwoch in Homs und Hama – das syrische Regime
       > setzt seine Offensive fort. Für Donnerstag kündigten Oppositionelle einen
       > Streik an.
       
 (IMG) Bild: Protest gegen das syrische Regime vor der Zentrale der Arabischen Liga in Kairo.
       
       KAIRO dpa | Syriens Regierungstruppen setzen ihre Offensive gegen
       Regime-Gegner unvermindert fort. Mindestens zwölf Menschen wurden nach
       Angaben von Oppositionellen am Mittwoch getötet. Die Protesthochburgen Homs
       und Hama standen erneut unter heftigem Beschuss, dort starben allein acht
       Menschen. Mehrere Tote gab es laut Aktivisten auch in der südlichen Provinz
       Daraa.
       
       Trotz des gewaltsamen Vorgehens der Führung von Machthaber Baschar al-Assad
       gegen seine Gegner zeigt sich die Demokratiebewegung weiterhin gespalten.
       Eine Delegation von Oppositionellen wurde in Kairo von Landsleuten mit
       Eiern beworfen und angegriffen, als sie das Gebäude der Arabischen Liga
       betreten wollten. Dort wollten sie mit Generalsekretär Nabil al-Arabi
       sprechen.
       
       Zunächst hieß es, dass Assad-Anhänger die Gruppe aufhalten wollten. Dann
       stellte sich aber heraus, dass es sich bei den Angreifern ebenfalls um
       Gegner der syrischen Führung handelte. Sie warfen der Delegation vor, nicht
       für alle Syrer zu sprechen und unterstellten eine Nähe zu Assad.
       
       Grund ist der Streit unter den syrischen Regime-Gegnern über das künftige
       Vorgehen. So glaubt das in Syrien gegründete Nationale Koordinationskomitee
       für Demokratischen Wandel (NCC), dessen Vertreter zum Gespräch mit der
       Arabischen Liga nach Kairo kamen, an einen Dialog mit dem Präsidenten. Der
       aus dem Exil in Istanbul heraus agierende syrische Nationalrat (SNC) setzt
       sich indes für einen Sturz Assads ein. Andere Gruppen plädieren dabei für
       einen Militäreinsatz wie in Libyen.
       
       Der Cousin des syrischen Präsidenten, Ribal al-Assad, kritisierte die
       Kontroverse in der Opposition. Der seit seiner Kindheit im Exil lebende
       Verwandte des Staatschefs setzt sich ebenfalls für Reformen ein. Der
       algerischen Tageszeitung Al-Khabar sagte er, solange die Demokratiebewegung
       gespalten sei, werde die Armee nicht die Entscheidung treffen, den
       Präsidenten zu stürzen.
       
       Für diesen Donnerstag haben Oppositionelle in Homs, Hama and Idlib einen
       Streik angekündigt, um das "arabische Schweigen" zur Gewalt des
       Assad-Regimes anzuprangern. In Syrien sind seit Beginn der Proteste gegen
       die Führung des Landes im März mehr als 3500 Menschen ums Leben gekommen.
       
       9 Nov 2011
       
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