# taz.de -- Entschädigung für Zinswetten: Deutsche Bank zahlt eine Million
       
       > Nachdem der Bundesgerichtshof eine Verletzung der Beratungspflichten
       > festgestellt hat, zahlt die Deutsche Bank jetzt eine Million Euro für
       > Schadenersatz.
       
 (IMG) Bild: Die Deutsche Bank hat nicht richtig beraten und muss deshalb jetzt zahlen.
       
       FRANKFURT/MAIN dpa | Nach einem jahrelangen Streit um riskante Zinswetten
       zahlt die Deutsche Bank vier oberschwäbischen Kommunen insgesamt fast eine
       Million Euro Schadenersatz. Dieser außergerichtliche Vergleich sei vom
       Bundesgerichtshof (BGH) höchstrichterlich abgesegnet worden (Az.: XI ZR
       367/10), teilten die Klägeranwälte am Freitag mit. Die Deutsche Bank in
       Frankfurt bestätigte die Vereinbarung, wollte sich zu Details aber nicht
       äußern.
       
       Nach Angaben der Klägeranwälte erhält der Abwasserzweckverband Mariatal
       (AZV) von Deutschlands größter Bank knapp 945.000 Euro aus einem
       sogenannten Zinsswap-Geschäft zurück. An dem kommunalen Unternehmen sind
       die Städte Ravensburg und Weingarten sowie die Gemeinden Baienfurt und Berg
       beteiligt.
       
       "Wir sind mit dem Ergebnis vollauf zufrieden, weil damit dem AZV letztlich
       kein Schaden entstanden ist, unsere Hauptforderung wurde voll beglichen",
       ließ Ravensburgs Erster Bürgermeister, Hans Georg Kraus, mitteilen.
       
       Mit Zinsswaps der Deutschen Bank ("CMS Spread Ladder Swaps") - quasi eine
       Wette auf die künftige Zinsentwicklung - hatten etliche Mittelständler,
       kommunale Unternehmen und Kommunen hohe Verluste erlitten. Andere Banken
       verkauften ähnliche Produkte.
       
       Im März hatte der BGH im ersten höchstrichterlichen Urteil in einer Serie
       von Klagen um derartige Geschäfte der Deutschen Bank eine Verletzung ihrer
       Beratungspflichten vorgeworfen ([1][Az.: XI ZR 33/10]). Zudem habe die Bank
       "die Risikostruktur des Geschäft bewusst zulasten des Kunden und zu ihrem
       Vorteil gestaltet, um das Risiko gewinnbringend zu verkaufen", urteilten
       die Karlsruher Bundesrichter.
       
       Der Hygienehersteller Ille aus Hessen erhielt nach diesem Urteil gut
       540.000 Euro Schadenersatz. Die Deutsche Bank bezifferte damals das gesamte
       noch ausstehende Schadensvolumen beim Thema Zinsswaps auf einen mittleren
       zweistelligen Millionenbetrag.
       
       11 Nov 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&sid=ed3aeffa04b204f36a0167d8d2919d67&nr=55748&pos=24&anz=28
       
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