# taz.de -- CSU-Pläne fürs Betreuungsgeld: Staat soll die Kinderfrau mitbezahlen
       
       > Die CSU-Ministerin Haderthauer fordert, dass auch die "Managerin mit
       > Kinderfrau" Betreuungsgeld bekommen soll. Die meisten Deutschen wollen
       > unterdessen lieber mehr Kitaplätze.
       
 (IMG) Bild: Wer keinen Krippenplatz will, soll Geld bekommen - auch wenn es nicht gebraucht wird.
       
       BERLIN afp/taz | Das geplante Betreuungsgeld soll nach dem Willen der CSU
       allen Eltern von Kleinkindern unabhängig von ihrer Erwerbstätigkeit
       offenstehen. Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) sagte der
       Zeitung Die Welt viele junge Eltern betrachteten in der sensiblen
       Bindungsphase von Ein- und Zweijährigen die Krippe als "nicht ideal". Das
       Betreuungsgeld solle ihnen dabei helfen, Alternativen zum Krippenplatz
       besser verwirklichen zu können.
       
       "Deswegen erhalten alle Eltern, die keinen Krippenplatz nutzen wollen,
       unabhängig von Einkommen und Erwerbstätigkeit das Betreuungsgeld", kündigte
       die CSU-Politikerin weiter an. Dieses eigne sich für die
       vollzeitbeschäftigte Managerin mit Kinderfrau also ebenso wie für "die
       Krankenschwester, die zu ungünstigen Zeiten in Teilzeit arbeitet und sich
       auf eine Tagesmutter verlässt".
       
       Haderthauers Vorschlag dürfte auch innerhalb der Union umstritten sein. Die
       Koalition hatte maßgeblich auf Drängen der CSU beschlossen, dass Eltern,
       die keinen Krippenplatz in Anspruch nehmen, ab 2013 Anspruch auf ein
       monatliches Betreuungsgeld haben sollen. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits
       die Frauen der Unionsfraktion den Beschluss kritisiert: Sie verlangten,
       dass statt einem Betreuungsgeld Gutscheine für die Rente der Mütter, für
       berufliche Wiedereingliederungsmaßnahmen oder für die Bildung der Kinder
       ausgegeben werden.
       
       Das Betreuungsgeld an sich ist auch in der Bevölkerung offenbar sehr
       unbeliebt. In einer repräsentativen Umfrage durch das
       Meinungsforschungsunternehmen Emnid sprachen sich am Wochenende 80 Prozent
       der Befragten, dass die für das Betreuungsgeld veranschlagten Mittel
       stattdessen in die Schaffung von Kita-Plätzen fließen sollen. 20 Prozent
       lehnten dies ab.
       
       14 Nov 2011
       
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