# taz.de -- Charité-Streik: Streik ohne Wirkung
       
       > Seit über zwei Monaten streiken 300 nichtmedizinische Beschäftigte der
       > Charité - ohne Erfolg. Nun erhöhen sie den Druck und halten am SPD-Haus
       > eine einwöchige Mahnwache ab.
       
 (IMG) Bild: Arbeitskampf bei der Postbank: Trillern gegen die Umstrukturierung.
       
       Die streikenden Mitarbeiter der Firma Charité Facility Management (CFM)
       haben eine Mahnwache vor dem SPD-Haus in Wedding errichtet. Eine Woche lang
       wollen sie hier den Druck auf die Politik erhöhen. Sie fordern die SPD auf,
       ihren Kampf für bessere Arbeitsbedingungen zu unterstützen.
       
       Seit dem 12. September streiken rund 300 von 1.800 Mitarbeitern der CFM,
       einer ausgegliederten Tochtergesellschaft der Charité. Dazu gehören unter
       anderem Sicherheitsdienst und Reinigungskräfte. Sie fordern höhere Löhne
       und einen einheitlichen Tarifvertrag. CFM lehnt Gespräche auf Basis dieser
       Forderungen bisher aus finanziellen Gründen ab.
       
       Die Forderung der Streikenden, die SPD solle sich für sie einsetzen, weist
       der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus,
       Thomas Isenberg, zurück: Es sei Aufgabe der Tarifpartner den Konflikt zu
       lösen. "Ich bin aber gerne zum Dialog mit den Streikenden bereit", so
       Isenberg. Wolfgang Albers, gesundheitspolitischer Sprecher der
       Linksfraktion, fordert hingegen, die CFM wieder in die Charité
       einzugliedern. Der Krankenhaus-Konzern hatte unter Rot-Rot einen Großteil
       seiner nichtmedizinischen Mitarbeiter ausgegliedert um Lohnkosten zu
       sparen.
       
       Laut Lena Weith, Pressesprecherin der CFM, ist der Streik für die Firma
       kein Problem. Da nur ein Teil der Beschäftigten streike, könne genügend
       Leiharbeiten einstellen und bezahlen. Der medizinische Betrieb der Charité
       laufe ohne große Einschränkungen, so Weith. Allerdings fühlten sich Ärzte
       und Patienten "teilweise massiv durch die Streikenden gestört". Wieth
       verwies zudem auf die branchenüblichen Löhne der CFM. In der Sicherheit
       beispielsweise würden seit Juni 2011 7,50 Euro die Stunde gezahlt. Dafür
       fallen aber laut Gewerkschaften sämtliche Zulagen weg.
       
       16 Nov 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marlen Kess
       
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