# taz.de -- Niedrigwasser im Rhein: Für die Schiffe zu wenig
       
       > Weil der November extrem trocken war, können viele Kähne nur noch mit
       > wenig Ladung fahren. Manche Fähre wurde gleich ganz eingestellt. Aber
       > jetzt ist Besserung in Sicht.
       
 (IMG) Bild: Bingen am Rhein: Spaziergänger können jetzt auch die Sandbänke besuchen.
       
       BERLIN taz | Der extrem trockene November macht den Schiffern in
       Deutschland immer noch zu schaffen. Da es zu wenig geregnet hat, führen die
       Flüsse zu wenig Wasser. Betroffen ist vor allem der Rhein, die wichtigste
       Wasserstraße in Deutschland. Auf dem Rhein und seinen Zuflüssen werden rund
       vier Fünftel der Binnenschifffahrt abgewickelt. "Vor allem am Oberrhein
       gibt es derzeit gravierende Einschränkungen", sagte Jens Schwanen,
       Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Binnenschifffahrt, am
       Freitag der taz.
       
       Aber auch am Niederrhein sei die Situation nicht einfach. Betroffen sind am
       Rhein auch Fähren, die eingestellt wurden, und Kreuzfahrtschiffe, die im
       Moment noch nicht starten können.
       
       Auf Grund der derzeit noch niedrigen Pegel könnten Schiffe auf dem
       Oberrhein nur bis zu ein Siebtel ihrer Ladekapazitäten nutzen, so Schwanen.
       "Da lohnt sich dann das Fahren kaum noch." Allerdings sei noch keine Tonne
       Fracht übrig geblieben, da die Reeder rechtzeitig nach Alternativen wie
       Bahn und Laster Ausschau halten.
       
       Auch auf dem Niederrhein, der die nordrhein-westfälischen Industriezentren
       mit dem Nordseehafen Rotterdam verbindet, fahren die Schiffe derzeit nur
       noch mit reduzierter Fracht. Hier stehen nur noch ein Viertel bis die
       Hälfte der normalen Ladekapazität zur Verfügung.
       
       ## Wie im Dürresommer 2003
       
       Die Folge: Es müssen mehr Schiffe eingesetzt werden, um dieselbe Menge zu
       transportieren. Für die Reeder bedeutet das zum Beispiel zusätzliche
       Kosten.
       
       Ursache des Niedrigwassers, das im Herbst ungewöhnlich ist, war der extrem
       trockene November in Deutschland. Auf Grund einer sehr stabilen
       Hochdruckwetterlage hat es im November so wenig Niederschlag gegeben wie
       noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, stellt der Deutsche
       Wetterdienst fest. Im Mittel fielen bundesweit nur 3 Liter pro
       Quadratmeter, normal wären 66 Liter.
       
       Für die Rheinschiffer ist die Lage damit vergleichbar mit der des
       Dürresommers 2003, als es ähnliche Niedrigwasserstände gab. Doch nun ist
       baldige Besserung in Sicht. So hat sich die Großwetterlage umgestellt; eine
       kräftige Westströmung bringt Regengebiete heran. Auch im Einzugsbereich des
       Rheins werden am Wochenende ergiebige Niederschläge erwartet.
       
       Die Binnenschiffer freut das. Aber Schwanen sorgt sich auch: "Bitte nicht
       zu viel Regen!" Denn dann drohe Hochwasser - und bei Hochwasser müssen die
       Kähne im Hafen bleiben.
       
       2 Dec 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
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