# taz.de -- IWF-Chefin zur Weltwirtschaft: Schwarzmalerin Lagarde
       
       > Der Internationale Währungsfonds sieht schwarz für die Wirtschaft
       > weltweit. Die US-Ratingagentur Fitch wertet die Bonität von sechs
       > Geldhäusern ab - unter anderem der Deutschen Bank.
       
 (IMG) Bild: Christine Lagarde, Direktorin des Internationalen Währungsfonds, sieht ökonomisch "düstere" Zeiten kommen.
       
       BERLIN rtr/dpa/taz | Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einer
       globalen "Depression". Explizit spielte IWF-Chefin Christine Lagarde damit
       auf die 1930er Jahre an, als die Weltwirtschaft jahrelang schrumpfte.
       Hauptgefahr aus IWF-Sicht: die Probleme in der Eurozone. Allerdings
       verzichtete Lagarde darauf, konkrete Lösungsvorschläge zu unterbreiten, sie
       bat die Finanzmärkte um "Geduld".
       
       Die düsteren Aussichten auf den Welt-und Finanzmärkten lassen auch die
       Ratingagenturen wieder aktiv werden. Fitch stufte am Donnerstagabend sechs
       internationale Geldhäuser herab - darunter auch die Deutsche Bank, die
       jetzt über die Note "A+" verfügt. In der Fitch-Sprache bedeutet dies: "Die
       Anlage ist sicher, falls keine unvorhergesehenen Ereignisse die
       Gesamtwirtschaft oder die Branche beeinträchtigen."
       
       Neben der Deutschen Bank wurden die Bank of America, Goldman Sachs, Crédit
       Suisse, Barclays und BNP Parisbas heruntergestuft. Schon am Mittwoch hatte
       Fitch fünf Banken abgewertet - darunter die französische Crédit Agricole
       und die dänische Danske Bank.
       
       Fitch ist keineswegs die einzige Agentur, die die Banken herabstuft. Die
       US-Ratingagentur Standard & Poors hat zehn spanische Banken weiter
       abgewertet. Ende November hatte die Agentur bereits an 37 Banken
       schlechtere Noten verteilt. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Denn bei
       vielen Banken ist der Ausblick "negativ" - was weitere Korrekturen bedeuten
       dürfte.
       
       An den Börsen hatten die neuen Ratings keinerlei Folgen. So zeigte sich die
       Aktie der Deutschen Bank am Freitag stabil. Allerdings hat das Papier in
       den vergangenen zehn Monaten fast die Hälfte seines Wertes eingebüßt und
       dümpelt jetzt bei knapp 28 Euro.
       
       Die Börsenkurse sind jedoch nicht der einzige Indikator, wie es um die
       Kreditinstitute steht. Banken finanzieren sich auch sehr stark über
       Anleihen, die sich aber immer schwieriger platzieren lassen, wenn das
       Rating absackt. Weil die Refinanzierung bei den Banken stockt, springt
       längst die Europäische Zentralbank ein. Vor zehn Tagen beschloss sie eine
       weitere spektakuläre Maßnahme: Banken können sich jetzt für drei Jahre Geld
       leihen, und zwar zum Leitzins, der momentan bei nur einem Prozent liegt.
       Diese Liquiditätshilfen machen die Banken weitgehend unabhängig von den
       Geldmärkten - und damit auch von den Ratings.
       
       16 Dec 2011
       
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