# taz.de -- Nach Bombenangriffen zu Weihnachten: Zehntausende in Nigeria auf der Flucht
       
       > Nach den Terroranschlägen radikaler Islamisten kommt es zu einem
       > Racheangriff auf eine Koranschule. Und ein Pastor ruft die Christen zur
       > Selbstverteidigung auf.
       
 (IMG) Bild: Schlimme Bescherung: Die Anschlagsstelle vor einer Kirche.
       
       BERLIN taz | Nach den islamistischen Terroranschlägen in Nigeria zu
       Weihnachten weitet sich Gewalt zwischen Christen und Muslimen aus.
       Unbekannte Täter warfen am späten Dienstagabend eine Brandbombe in eine
       Koranschule im südostnigerianischen Port Harcourt und verwundeten sieben
       Menschen, darunter sechs Kleinkinder, erklärte die Polizei. Im
       zentralnigerianischen Bundesstaat Plateau, immer wieder Schauplatz massiver
       religiöser Gewalt, wurde am Mittwoch eine vierköpfige christliche Familie
       mit Macheten getötet.
       
       Am Weihnachtsfeiertag hatte die [1][radikalislamistische Boko Haram] in
       einer Serie von Anschlägen auf christliche Kirchen [2][mindestens 40
       Menschen getötet]. Seitdem fordern Politiker und religiöse Führer, sowohl
       Christen als auch Muslime, immer wieder entschlossenes Handeln gegen die
       islamistische Gruppe.
       
       Pastor Ayo Oritsejafor, Präsident des christlichen Dachverbandes CAN
       (Christian Association of Nigeria), rief Christen zur Selbstverteidigung
       auf. "Sogar Tiere verteidigen sich selbst", erklärte er. "Die Leute, die
       sich Boko Haram nennen, sind schlimmer als Tiere."
       
       Der regionale Dachverband der politischen Parteien im Südwesten Nigerias,
       wo die Metropole Lagos liegt, gab Staatschef Goodluck Jonathan eine
       30-Tage-Frist, Sicherheit in Nigeria wiederherzustellen oder
       zurückzutreten.
       
       Im nordöstlichen Bundesstaat Yobe, wo vor Weihnachten schwere Kämpfe
       zwischen bewaffneten Islamisten und Sicherheitskräften ausgebrochen waren,
       sind nach Helferangaben 90.000 Menschen in und um der Provinzhauptstadt
       Damaturu auf der Flucht. Rund 40.000 kämen aus der Zone um Pompomari, die
       komplett entvölkert sei, erklärte Ibrahim Farinloye, regionaler Koordinator
       der nationalen Rettungsbehörde. Man habe den Flüchtlingen aus
       Sicherheitsgründen davon abgeraten, sich in Lagern zu sammeln.
       
       28 Dec 2011
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominic Johnson
       
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