# taz.de -- US-Präsidentschaftswahl 2012: Treue Latinos
       
       > Die US-Latinos bleiben bei Obama, obwohl unter ihm mehr Menschen
       > ausgewiesen wurden als unter Bush. Ihre Stimmen könnten entscheidend
       > sein.
       
 (IMG) Bild: Protest gegen ein verschärftes Einwanderungsgesetz in Arizona in 2010.
       
       BERLIN taz | Die Latinos in den USA sind treu, auch wenn sie eigentlich
       eher unzufrieden sind. Obwohl unter Obama immer mehr Immigranten ohne
       Aufenthaltspapiere ausgewiesen werden, bleiben die Latinos mehrheitlich auf
       seiner Seite und wollen ihn im kommenden Jahr wieder wählen. Und die
       Latinos könnten die entscheidende dritte Kraft zwischen der vorwiegend
       schwarzen Obama-Anhängerschaft und seinen vor allem weißen Gegnern stellen.
       
       Schon vor vier Jahren spielten die Latino-Wähler eine bedeutende Rolle. 9,7
       Millionen der wahlberechtigten Latinos gaben ihre Stimme ab – das sind 9
       Prozent der gesamten Wählerschaft. Und 67 Prozent von ihnen wählten Barack
       Obama und seinen Vize Joe Biden.
       
       Bei den Präsidentschaftswahlen 2012 dürfte es ähnlich ausgehen, dies zeigt
       eine aktuelle [1][Umfrage des Pew Research Center] in Washington. Und das,
       obwohl Obama den Trend der steigenden Ausweisungen von sogenannten
       illegalen Einwanderern nicht umgekehrt, sondern im Gegenteil noch verstärkt
       hat.
       
       Im Jahr 2000 waren es noch 200.000 Menschen, die die USA verlassen mussten,
       zehn Jahre später doppelt so viele. Unter Obama stieg die Zahl der
       Ausweisungen um 30 Prozent im Vergleich zu denen unter seinem Vorgänger
       George W. Bush. Fast alle der Ausgewiesenen sind Latinos - 73 Prozent
       stammen aus Mexiko und 24 Prozent aus anderen lateinamerikanischen Staaten.
       
       Das führt zu Unmut – 60 Prozent der Latinos sagen, sie seien unzufrieden
       mit der Migrationspolitik der Obama-Regierung. Eine Gefahr für seine
       Wiederwahl muss Obama deswegen aber offenbar nicht befürchten. 2012 dürfen
       22 Millionen Latinos an der Präsidentschaftswahl teilnehmen, zwei Millionen
       mehr als 2008. Wäre die Wahl jetzt, zwischen Obama und Mitt Romney, würde
       das Ergebnis ähnlich ausfallen wie vier Jahre zuvor: 68 Prozent der Latinos
       sprechen sich laut der Studie für Obama aus, 23 für Romney.
       
       29 Dec 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.pewhispanic.org/2011/12/28/as-deportations-rise-to-record-levels-most-latinos-oppose-obamas-policy/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Frauke Böger
       
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