# taz.de -- Iran testet Marschflugkörper: Machtprobe im Persischen Golf
       
       > Zum Abschluss der Seemanöver will Iran eine "Langstreckenrakete" testen,
       > die der Reichweite nach nur ein Marschflugkörper ist. Die USA wollen die
       > Straße von Hormus mit ihrer Flotte freihalten.
       
 (IMG) Bild: Hier wird die vermeintliche Langstreckenrakete getestet.
       
       TEHERAN dpa | Der Iran hat vor dem Hintergrund steigender Spannungen mit
       den USA seine modernste Schiffsabwehrwaffe getestet. Der
       Tarnkappen-Marschflugkörper des Typs "Ghader" habe sein Ziel wie geplant
       erreicht, sagte der Militärsprecher Admiral Mahmud Moussavi der
       Nachrichtenagentur Irna am Montag.
       
       Zum Abschluss der Seemanöver sollen noch der Marschflugkörper "Nur" und die
       Rakete "Nassr" erprobt werden. Die "Ghader" hat eine Reichweite von 200
       Kilometern und kann sehr niedrig fliegen. Sie wird von Schiffen und
       Einrichtungen an Land abgefeuert.
       
       Moussavi sagte iranischen Medien zufolge, die Reichweite sei zu einer
       "Langstreckenrakete" erweitert worden. Von Langstreckenraketen spricht man
       aber erst ab einer Reichweite von 3500 Kilometern.
       
       Teheran hatte in den vergangenen Tagen mit einer Blockade der Straße von
       Hormus für den Fall gedroht, dass seine Ölausfuhren durch Sanktionen
       blockiert würden. Die USA haben ein Gesetz beschlossen, das Sanktionen
       gegen die iranische Zentralbank vorsieht, über die der Ölhandel abgewickelt
       wird. Ziel ist es, Teheran zur Aufgabe der Urananreicherung zu bewegen.
       
       Durch die Meerenge von Hormus werden rund 40 Prozent der weltweiten
       Seetransporte von Rohöl abgewickelt. Die USA wollen den Seeweg mit Hilfe
       ihre Flotte offenhalten.
       
       2 Jan 2012
       
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