# taz.de -- Sanktionen gegen den Iran: Embargo ohne Südkorea
       
       > Das kleine Land könne sich einen Verzicht auf iranisches Öl nicht
       > leisten, heißt es aus Seoul. Derweil wollen Israel und die USA schon
       > gemeinsam die Raketenabwehr trainieren.
       
 (IMG) Bild: Wem die Wirtschaft über alles geht, kann über Atom- und Menschenrechtsfragen wegsehen.
       
       SEOUL/JERUSALEM afp | Südkorea will nach Angaben eines ranghohen
       Regierungsbeamten in Seoul von den neuen Strafmaßnahmen der USA zur
       weiteren Einschränkung iranischer Ölexporte ausgenommen werden. Der Beamte,
       der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte der Nachrichtenagentur
       AFP am Freitag, für Südkorea sei das eine ernsthafte Angelegenheit. "Wir
       können es uns nicht leisten, diese wichtige Ölquelle zu verlieren, und wir
       brauchen eine Ausnahmeregelung bei der Durchsetzung der Sanktionen", fügte
       er hinzu.
       
       Die neuen US-Sanktionen richten sich gegen die iranische Zentralbank und
       betreffen mit dem Ölexport das Haupteinkommen des Landes. Damit will
       Washington die iranische Führung zum Einlenken in ihrem umstrittenen
       Atomprogramm bewegen. Südkorea, ein enger Vertrauter der USA, hat in den
       ersten elf Monaten des vergangenen Jahres nach amtlichen Angaben 8,16
       Millionen Barrel Rohöl aus dem Iran eingeführt. Das entspricht 9,6 Prozent
       seiner gesamten Rohölimporte.
       
       Die israelische Armee kündigte unterdessen gemeinsame Militärmanöver mit
       den USA an. Bei der Übung mit dem Namen "Ernste Herausforderung 12" handele
       es sich um ein seit längerer Zeit geplantes Manöver, teilte die Armee in
       einer schriftlichen Antwort auf eine AFP-Anfrage mit. Es gehe um eine
       Routine-Übung, die Teil einer "seit langem bestehenden strategischen
       Partnerschaft" sei. Über den Zeitpunkt des Manövers machte die Armee keine
       Angaben.
       
       Auch die Europäische Union hat ein mögliches Ölembargo gegen den Iran
       angekündigt. Die EU-Außenminister könnten die Strafmaßnahme nach Angaben
       des französischen Außenministers Alain Juppé bei ihrem Treffen am 30.
       Januar beschließen. Die Spannungen zwischen dem Iran und dem Westen hatten
       zuletzt deutlich zugenommen, weil Teheran angekündigt hatte, im Fall von
       Sanktionen gegen seine Ölexporte die Meerenge von Hormuz zu sperren. Die
       Straße von Hormuz ist von strategisch wichtiger Bedeutung. Durch die nur
       rund 50 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman bringen Tanker
       bis zu 40 Prozent der weltweit per Schiff vorgenommenen Erdöltransporte.
       
       6 Jan 2012
       
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