# taz.de -- Tod nach Selbstverbrennung: Tibetischer Mönch stirbt aus Protest
       
       > In China hat sich wieder ein tibetischer Mönch selbst verbrannt, um gegen
       > die mangelnde religiöse Freiheit zu protestieren.
       > Anti-China-Demonstranten zogen mit seiner Leiche durch die Stadt.
       
 (IMG) Bild: Nicht so spektakulär, aber wohl nachhaltiger: Tibetische Mönche demonstrieren in Indien.
       
       PEKING afp/dapd | Aus Protest gegen mangelnde religiöse Freiheit hat sich
       in China erneut ein tibetischer Mönch selbst angezündet. Die
       Nachrichtenagentur Xinhua berichtete am Montag, ein 40-jähriger Mönch sei
       in der nordwestlichen Provinz Qinghai an seinen Verbrennungen gestorben.
       
       Tibets Exilregierung in Indien teilte mit, der Mann sei ein lokaler
       religiöser Führer gewesen und habe mit seiner Tat gegen religiöse
       Unterdrückung protestiert.
       
       Nach der Selbstverbrennung des Mönchs haben Demonstranten im Nordwesten
       Chinas gegen die Herrschaft Pekings in der Region protestiert. Hunderte
       Menschen hätten die Polizei zur Herausgabe der sterblichen Überreste des
       Mönchs gezwungen und seien dann mit der Leiche durch die Straßen des
       Bezirks Dari in der Provinz Qinghai gezogen, berichtete Radio Free Asia am
       Montag.
       
       Der Geistliche hatte am Sonntag Kerosin getrunken und sich selbst in Brand
       gesteckt. Zunächst verweigerte die Polizei die Überstellung der Leiche, die
       Demonstranten schlugen daraufhin die Fenster und Türen der Polizeiwache ein
       und zwangen die Beamten zur Herausgabe der sterblichen Überreste, wie Radio
       Free Asia berichtete.
       
       Zuletzt hatten sich am Freitag zwei ehemalige Mönche in der südwestlichen
       Provinz Sichuan im Alter von 18 und 22 Jahren angezündet. Einer der beiden
       hatte dabei nach Angaben von Aktivisten die Rückkehr des Dalai Lama
       gefordert, des geistlichen Oberhaupts der Tibeter. Die Behörden meldeten am
       Sonntag den Tod von einem der beiden. Der zweite wurde weiterhin in einem
       Krankenhaus behandelt.
       
       In der Provinz Qinghai war zuvor noch kein Fall von Selbstverbrennung
       bekannt geworden. In weniger als einem Jahr gab es in China insgesamt
       bereits 15 Fälle von Selbstverbrennungen aus Protest gegen die
       Tibet-Politik der chinesischen Regierung. Die meisten zündeten sich in
       Sichuan an, mindestens neun Menschen verloren dabei ihr Leben. China hat
       Tibet im Jahr 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region sowie die
       anliegenden Provinzen, in denen zahlreiche buddhistische Tibeter leben, mit
       harter Hand.
       
       9 Jan 2012
       
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