# taz.de -- Heilende Wirkung von Hanf: Die verbotene Medizin
       
       > Hanf ist nicht nur ein Rauschmittel. Der in Cannabis enthaltene Wirkstoff
       > THC hilft bei Schmerzen, Asthma und selbst beim Drogenausstieg.
       
 (IMG) Bild: Die wohltuende Pflanze.
       
       Cannabis hat auch erhebliche medizinische Potenziale: Der in Cannabis
       enthaltene Wirkstoff THC erwies sich in Studien als gut wirksam bei
       Schmerzen von Krebspatienten. Cannabisprodukte können offenbar die Wirkung
       von Opiaten potenzieren.
       
       So wurde in mehreren kontrollierten Studien erwiesen, dass die Opiatdosis
       bei Schmerzpatienten deutlich reduziert werden kann, wenn zuvor THC gegeben
       wurde. Weitere Indikationen sind neben Kopf- und Phantomschmerzen alle
       Schmerzerkrankungen, bei denen eine Entspannung der Muskulatur günstig
       wirkt, wie schmerzhafte Spasmen und schmerzhafte Menstruation.
       
       ## 
       
       Aids- und Chemotherapiepatienten verlieren wegen Appetitlosigkeit und
       Übelkeit oft in kurzer Zeit schnell an Gewicht. Patienten berichteten, dass
       sie nach Einnahme von Cannabis wieder Appetit verspürten, Mahlzeiten zu
       sich nahmen und diese auch bei sich behielten. THC ist ein Anti-Emetikum
       (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen). In den USA ist THC in dieser
       Funktion bereits seit 1985 von der Food and Drug Administration (FDA)
       zugelassen.
       
       ## 
       
       Cannabis hat eine stark bronchienerweiternde Wirkung. Die Wirkungen einer
       Marihuanazigarette beziehungsweise von 15 Milligramm oralem THC entsprechen
       hinsichtlich der bronchienerweiternden Wirkung etwa den klinischen Dosen
       bekannter Asthmamittel.
       
       ## 
       
       Bei reaktiven Depressionen wurde wiederholt eine stimmungsaufhellende
       Wirkung von THC beziehungsweise Cannabis beobachtet. Patientenberichten
       zufolge wird Hanf in der modernen Volksmedizin auch bei endogenen
       Depressionen eingesetzt.
       
       ## 
       
       Nach historischen Berichten und einigen Fallberichten ist Cannabis ein
       gutes Mittel zur Bekämpfung der Entzugssymptomatik bei Benzodiazepin-,
       Opiat- und Alkoholabhängigkeit. Es wird daher auch gern als Ausstiegsdroge
       bezeichnet.
       
       ## 
       
       In einigen Studien wurde eine gute Beeinflussung der Spastik im Rahmen der
       Multiplen Sklerose oder Querschnittserkrankungen durch THC beobachtet.
       Weitere günstig beeinflusste Symptome umfassten Schmerzzustände,
       Missempfindungen, Zittern sowie Koordinationsstörungen der Muskulatur.
       Patienten berichteten wiederholt auch von einer verbesserten Kontrolle der
       Blasen- und Mastdarmfunktion.
       
       13 Jan 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) R. Rossig
 (DIR) H. Gerhold
       
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