# taz.de -- Vorwurf der Bestechlichkeit: Durchsuchung bei Wulffs Ex-Sprecher
       
       > Die Staatsanwaltschaft hat die Privat- und Geschäftsräume von Christian
       > Wulffs Ex-Sprecher Glaeseker durchsucht. Möglicherweise geht es um
       > Gratisurlaube, die er nicht hätte annehmen dürfen.
       
 (IMG) Bild: Hat nun einen eigenen Skandal: Wulffs Ex-Sprecher Glaeseker (l.) mit Wulff.
       
       HANNOVER dpa | Die Staatsanwaltschaft Hannover hat am Donnerstag Privat-
       und Geschäftsräume des entlassenen Ex-Sprechers von Bundespräsident
       Christian Wulff, Olaf Glaeseker, durchsucht. Zusammen mit Beamten des
       Landeskriminalamts verschafften sich die Ermittler auch Zugang zu
       Räumlichkeiten des Eventmanagers Manfred Schmidt, der zu Wulffs Zeit als
       niedersächsischer Ministerpräsident enge Kontakte zur Staatskanzlei in
       Hannover gehabt haben soll.
       
       Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden Immobilien in Wunstorf, Berlin
       und der Schweiz durchsucht. Den Beschuldigten würden Bestechlichkeit
       beziehungsweise Bestechung vorgeworfen, hieß es.
       
       Aufgrund von Medienberichten und Ermittlungen bestehe der Verdacht, dass
       Glaeseker in den Jahren 2007 bis 2009 die Durchführung und Finanzierung des
       von Schmidt organisierten Nord-Süd-Dialogs "gefällig gefördert" habe, sagte
       die Staatsanwaltschaft.
       
       Glaeseker soll ab 2008 mit seiner Frau dreimal im Ausland bei dem
       Event-Unternehmer Manfred Schmidt gratis Urlaub gemacht haben - in einer
       Finca nördlich von Barcelona, in einer Luxuswohnung direkt in Barcelona und
       in französischen Ferienwohnungen.
       
       Glaeseker war damals niedersächsischer Regierungssprecher im Rang eines
       Staatssekretärs und hätte als Landesbediensteter teure Geschenke wie
       Gratisurlaube möglicherweise nicht annehmen dürfen. Ministerpräsident war
       zu dieser Zeit Wulff.
       
       Der wegen seiner Kreditaffäre heftig kritisierte Bundespräsident Wulff
       hatte seinen langjährigen Sprecher Glaeseker kurz vor Weihnachten ohne
       Angaben von Gründen entlassen. "Stern-online" hatte damals berichtet, dass
       Glaeseker über kostenlose Urlaubseinladungen des Partymanagers Schmidt
       gestürzt sei.
       
       19 Jan 2012
       
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