# taz.de -- 18. Spieltag Fußball-Bundesliga: Dortmund sitzt Bayern im Nacken
       
       > Borussia Dortmund macht im Titelkampf ernst und holt Bayern nach Punkten
       > ein. Ein schwacher HSV hat keine Chance und verliert 1:5 gegen den BVB.
       
 (IMG) Bild: Doppelter Torschütze: Jakub Blaszczykowski steuerte gegen den HSV zwei Tore bei.
       
       HAMBURG dpa | Borussia Dortmund hat die Arena des Hamburger SV im Sturm
       erobert und im Stile eines Meisters seine erneuten Titelambitionen
       untermauert. Mit 5:1 (2:0) fertigten die Westfalen am Sonntag den HSV ab
       und fügten der Mannschaft die erste Bundesliga-Niederlage unter Trainer
       Thorsten Fink zu, der seit seiner Amtsübernahme acht Spiele in Serie nicht
       verloren hatte.
       
       Kevin Großkreutz (16. Minute), Robert Lewandowski (37./83.) und Jakub
       Blaszczykowski (58./76. Foulelfmeter) sorgten mit ihren Treffern dafür,
       dass der Meisterschaftskampf in der Fußball-Bundesliga so spannend ist wie
       lange nicht mehr. Der späte Treffer von Paolo Guerrero (86.) war nicht mehr
       als eine Fußnote unter eine desolate Vorstellung der Hamburger.
       
       Nach der Demonstration vor 57.000 Zuschauern in der erstmals in dieser
       Saison ausverkauften Hamburger Arena zog der BVB nach Punkten mit
       Spitzenreiter Bayern München gleich. Hinter dem Rekordmeister, Dortmund und
       Schalke (alle 37) lauern die Bayern-Bezwinger aus Mönchengladbach (36) -
       der enttäuschende HSV dagegen kassierte die höchste Heimniederlage seit dem
       22. September 2001. Damals unterlagen die Norddeutschen Werder Bremen 0:4.
       Schon zehn Minuten vor Schluss verließen zahlreiche konsternierte HSV-Fans
       die Arena.
       
       Vom Anpfiff weg demonstrierten die Dortmunder ihre Lust auf Fußball nach
       der Winterpause. Sven Bender gab nach zwei Minuten einen ersten Warnschuss
       ab, 60 Sekunden später ging ein abgefälschter Ball von Lewandowski knapp
       über das Hamburger Tor. Eine feine Kombination über Kapitän Sebastian Kehl
       und Lewandowski wurde erst im letzten Moment von HSV-Verteidiger Heiko
       Westermann abgeblockt (12.).
       
       ## Offensivfreude der Dortmunder wurde belohnt
       
       Vier Minuten später wurden die Gäste für ihre Offensivfreude belohnt. Der
       Japaner Shinji Kagawa behauptete vor dem Hamburger Strafraum den Ball und
       spielte Großkreutz so geschickt frei, dass der Jung-Nationalspieler gar
       nicht anders konnte als an Jaroslav Drobny vorbei zum 0:1 einzuschieben.
       
       Auch beim zweiten Dortmunder Treffer stellte sich die HSV-Hintermannschaft
       ungeschickt an. Lewandowski durfte erst Westermann den Ball durch die Beine
       schieben, dann Dennis Aogo austanzen und schließlich Keeper Drobny
       überlisten.
       
       "Natürlich wollen wir gewinnen. Ein Sieg gegen den deutschen Meister würde
       uns Schub geben für die Rückrunde", hatte HSV-Trainer Thorsten Fink
       unmittelbar vor dem Anpfiff noch am Sky-Mikrofon gesagt. Doch auf dem
       Spielfeld schien die Ehrfurcht seiner Spieler vor dem deutschen Meister
       trotz der Ausfälle von Roman Weidenfeller und Mario Götze zu groß. Eine
       mickrige Hamburger Chance stand am Ende der ersten Halbzeit auf den
       Statistikbögen der Beobachter: Paolo Guerrero setzte einen Kopfball aus
       kurzer Distanz knapp vorbei (17.).
       
       ## Der HSV konnte mit dem hohen Tempo nicht mithalten
       
       Ansonsten bekamen die Dortmunder Fans, die nicht vor dem Stadion gegen die
       Eintrittspreise protestierten, ein recht einseitiges Geschehen zu sehen.
       Ihre Elf agierte schneller, spritziger und zielstrebiger. Der HSV hatte
       Probleme im Spielaufbau und konnte mit dem hohen Tempo des BVB nur selten
       mithalten. Weidenfeller-Vertreter Mitchell Langerak erlebte einen ruhigen
       Spätnachmittag an der Elbe.
       
       Nach dem Wechsel versuchte Fink mit der Hereinnahme des leicht
       angeschlagenen Torjägers Mladen Petric die Wende einzuwechseln. Der Kroate
       saß wegen Wadenproblemen zunächst auf der Bank. Finke wollte ihn nur
       bringen, "wenn Not am Mann ist".
       
       Die Not nach den ersten 45 Minuten war tatsächlich groß, sie verringerte
       sich allerdings nicht merklich. Im Gegenteil: Schon eine halbe Stunde vor
       Schluss sorgte Blaszczykowski für die Vorentscheidung. Auch anschließend
       spielte nur noch der BVB, den Schönheitsfehler durch Guerrero war zu
       verkraften.
       
       22 Jan 2012
       
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