# taz.de -- Freundliche Übernahme: Kruppstahl ist jetzt Finnisch
       
       > ThyssenKrupp verkauft seine Edelstahlsparte an das finnische Unternehmen
       > Outokumpu. Die Arbeitnehmer erwarten Werksschließungen und einen
       > Tarifvertrag.
       
 (IMG) Bild: Arbeitnehmer von ThyssenKrupp protestieren 2009 in Duisburg gegen Stellenabbau.
       
       ESSEN/DÜSSELDORF afp | Deutschlands größter Stahlhersteller ThyssenKrupp
       verkauft seine Edelstahlsparte Inoxum an den finnischen Wettbewerber
       Outokumpu. Bei dem Zusammenschluss werde Inoxum ein Wert von rund 2,7
       Milliarden Euro beigemessen, teilte ThyssenKrupp am Dienstag in Essen mit.
       ThyssenKrupp werde einen Minderheitsanteil von 29,9 Prozent an dem
       gemeinsamen Unternehmen erhalten.
       
       Der Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG stimmte der Zusammenführung von Inoxum
       und Outokumpu nach Unternehmensangaben vom Dienstagabend zu. Bereits zuvor
       hatte demnach der ThyssenKrupp-Vorstand der Transaktion grundsätzlich
       grünes Licht gegeben. ThyssenKrupp hatte im Mai angekündigt, sich bis Ende
       2012 von seiner Edelstahl-Sparte trennen zu wollen.
       
       Zugleich erzielten die Verhandlungspartner laut ThyssenKrupp am
       Dienstagmorgen eine Einigung mit den Arbeitnehmervertretern unter anderem
       zur Standort- und Beschäftigungssicherung. Demnach soll grundsätzlich bis
       Ende 2015 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden. Die
       Produktion im Stahlwerk Krefeld soll schrittweise bis Ende nächsten Jahres
       eingestellt werden. Das Stahlwerk am Standort Bochum wird mindestens bis
       Ende 2016 fortgeführt.
       
       ## Schwierige Verhandlungen zur Beschäftigungssicherung
       
       Laut IG Metall kam die Einigung über die Beschäftigungs- und
       Standortsicherung für die Edelstahlsparte nach "sehr langen und äufßerst
       schwierigen Verhandlungen" zustande. IG-Metall-Vorstandsmitglied Bertin
       Eichler erklärte: "Wir haben kein Ergebnis erreicht, das zum Jubeln Anlass
       bietet. Für die Beschäftigten und ihre Familien konnten wir aber
       Arbeitsplätze, Einkommen und Perspektiven absichern."
       
       Der Inoxum-Gesamtbetriebsratschef Bernd Kalwa bezeichnete den Ausschluss
       betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2015 als Erfolg. "Das ist eine
       1a-Sicherung per Tarifvertrag." Als herbe Enttäuschung für die Belegschaft
       in Krefeld wertete Kalwa allerdings die Schließung des dortigen Stahlwerks,
       die für die Beschäftigten "eine Zumutung" sei.
       
       1 Feb 2012
       
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 (DIR) ThyssenKrupp
       
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