# taz.de -- Internetnutzung in Deutschland: Minderheit vergrößert digitale Kluft
       
       > 60 Prozent der Bundesbürger sind eher selten im Netz unterwegs. Sie
       > werden abgehängt von "digitalen Souveränen". Jeder Zweite hat einen
       > mobilen Internetzugang.
       
 (IMG) Bild: 2011 nutzten erstmals mehr als 50 Millionen Menschen in Deutschland das Internet.
       
       BERLIN taz | Die Öffnungszeiten des Schwimmbads, die Verspätung der Bahn,
       die Nachrichten - im Internet lassen sich zahlreiche Informationen schnell
       abrufen. Doch nach wie vor ist ein großer Teil der Bevölkerung, wenn
       überhaupt, nur sporadisch im Internet aktiv.
       
       Diejenigen, die es ohnehin schon nutzen, brauchen es indes immer häufiger -
       sie haben Smartphones und Tablet-PCs. So vergrößert sich die digitale Kluft
       - obwohl die Bedienung der Geräte zugleich immer einfacher wird. Das geht
       aus einer Studie hervor, die von der Initiative D21, einem Netzwerk von 200
       Unternehmen und Institutionen, am Donnerstag präsentiert wurde.
       
       Mehr als die Hälfte der gut 1.000 Befragten, die bereits ein Smartphone
       oder einen Tablet-PC besaßen, gab an, das Internet so stark zu nutzen wie
       nie zuvor. Unter den "digitalen Souveränen" hat bereits jeder Zweite
       mobiles Internet. Und sie gaben an, in diesem Jahr weitere Geräte
       anschaffen zu wollen: 15 Prozent wollen ein Smartphone, knapp 10 Prozent
       einen Tablet-PC.
       
       Derweil ist die Nachfrage unter den "digital wenig Erreichten" gering: Nur
       jeder Zehnte von ihnen hat bereits ein Smartphone, jeder Zwanzigste will
       sich in diesem Jahr noch eines kaufen. Im vergangenen Jahr nutzten erstmals
       mehr als 50 Millionen Menschen in Deutschland das Internet. Laut der Studie
       zählen jedoch nach wie vor gut 60 Prozent der deutschen Bevölkerung zu den
       digital wenig Erreichten.
       
       "Die digitalen Souveränen wurden 2011 noch souveräner, während die anderen
       Gruppen nicht besser erschlossen wurden", sagte Robert Wieland,
       Geschäftsführer von TNS Infratest. Das Marktforschungsunternehmen hat die
       repräsentative Umfrage im Auftrag der D21 gemacht.
       
       23 Feb 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sebastian Fischer
       
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