# taz.de -- Vorwürfe gegen Megaupload-Gründer: US-Justiz beantragt Auslieferung
       
       > Die US-Justiz will die Auslieferung von Kim Dotcom aus Neuseeland. Sie
       > wirft ihm Verstöße gegen Gesetze zum Schutz des Urheberrechts vor. Eine
       > Anhörung ist für August geplant.
       
 (IMG) Bild: Kim Dotcom und seine Frau nach einem Gerichtstermin in Auckland.
       
       WELLINGTON dapd | Die US-Bundesstaatsanwaltschaft hat in Neuseeland Antrag
       auf Auslieferung von Megaupload-Gründer Kim Dotcom und drei seiner
       Mitarbeiter eingereicht. Neuseeländischen Justizbeamten zufolge ging der
       Antrag am Freitag im Bezirksgericht North Shore City in Auckland ein.
       
       Die US-Justiz wirft den Megaupload-Anbietern Verstöße gegen Gesetze zum
       Schutz des Urheberrechts vor und fordert ihre Auslieferung wegen des
       Vorwurfs der organisierten Kriminalität. In den USA droht Dotcom eine
       Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren.
       
       Die Online-Plattform soll illegale Downloads ermöglicht und den
       Rechteinhabern - etwa von Filmen und Musikstücken - damit einen Schaden von
       mindestens 500 Millionen Dollar (390 Millionen Euro) verursacht haben.
       
       Neben Dotcom beantragten die US-Behörden auch die Auslieferung der beiden
       Deutschen Finn Batato und Mathias Ortmann und des Niederländers Bram van
       der Kolk, die ranghohe Posten bei Megaupload innehatten, bevor die Behörden
       die Online-Plattform im Januar schlossen. Dotcom und seine Kollegen stehen
       in Auckland unter Hausarrest. Eine Anhörung über die Auslieferung an die
       Vereinigten Staaten wurde für den August anberaumt.
       
       Der 38-jährige Dotcom, der als Kim Schmitz in Kiel geboren wurde, aber
       seinen Namen änderte, wurde Ende Februar aus der Untersuchungshaft
       entlassen. Er hat die deutsche und finnische Staatsbürgerschaft und besitzt
       seit 2010 eine Aufenthaltserlaubnis für Neuseeland. Dotcom lebte auch in
       Hongkong, wo Megaupload registriert ist.
       
       Im ersten Interview seit seiner Festnahme im Januar in Neuseeland
       bezeichnete Dotcom die Vorwürfe gegen ihn als politisch motiviert. Einem
       Reporter der Zeitung Herald on Sunday sagte Dotcom, die Behörden hätten
       sich in ihrer 90-seitigen Anklageschrift E-Mails und andere Beweise in
       einer Art und Weise herausgepickt, die „irreführend und bösartig“ sei.
       
       Die USA erhebt auch Beschuldigungen gegen drei Männer in Europa. Einer von
       ihnen wurde im Januar von der niederländischen Polizei festgenommen.
       
       5 Mar 2012
       
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