# taz.de -- Kommentar Vorwahlen USA: Santorum siegt, die Partei verliert
       
       > Die Vorwahlen in Mississippi und Alabama zeigen: Die Republikaner werden
       > einen Kandidaten ins Rennen schicken, von dem die eigene Partei nicht
       > überzeugt ist.
       
       Die Selbstzerstörung der US-Republikaner geht weiter. Die klaren Siege des
       konservativ-katholischen Rick Santorum bei den Vorwahlen in Mississippi und
       Alabama bestätigen: Das Wahlverhalten der republikanischen Basis hat sich
       kein Stück verändert. Frontrunner Mitt Romney ist bis heute nicht in der
       Lage, die konservativen Teile der Basis einzufangen.
       
       Zu diesem Zeitpunkt ist seine deutliche Niederlage in den beiden Südstaaten
       besonders niederschmetternd: Auch innerhalb der Partei wächst ja der
       Wunsch, endlich einen klaren Sieger zu benennen, der es im November mit
       Barack Obama aufnehmen kann.
       
       Dass sie trotzdem für Rick Santorum stimmen, der rein rechnerisch kaum noch
       Chancen hat, eine Mehrheit der Delegierten hinter sich zu bekommen, und
       dass selbst Newt Gingrich, dessen Aussichten noch düsterer sind, im Süden
       klar vor Romney liegt, lässt dessen Möglichkeiten noch schlechter
       erscheinen - selbst wenn es mathematisch kaum einem anderen Kandidaten
       gelingen kann, Romneys Vorsprung bei den Delegierten aufzuholen.
       
       Aber auch für Gingrich ist dieser Dienstag ein schlechter Tag. Immerhin
       ging es für ihn darum, seinen Anspruch zu untermauern, dass er und nicht
       Santorum der führende Anti-Romney sei. Daraus wurde nichts. Erneut hängt
       sein Verbleiben im Rennen praktisch ausschließlich am Willen seines
       Hauptsponsors, ein Casino-Besitzer aus Nevada.
       
       Bleibt Gingrich dabei, kann er höchstens eines bewirken: dass überhaupt
       niemand die nötige Zahl an Delegierten bekommt und die Nominierung im
       Vorfeld des Parteitages ausgehandelt werden muss. Der Druck auf Gingrich,
       endlich aufzugeben, wächst, aber sein Ego könnte so einer Entscheidung im
       Sinne der Partei im Wege stehen.
       
       Die Republikaner, das ist das erneut untermauerte Ergebnis dieses
       Vorwahldienstags, werden mit einem Kandidaten ins Rennen gehen, von dem
       nicht einmal die eigene Partei überzeugt ist. Gute Nachrichten für die
       Demokraten von Barack Obama.
       
       14 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernd Pickert
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Spenden-Business im US-Wahlkampf: Santorums graue Masche
       
       Warum der Pullunder des Republikaners Rick Santorum mehr ist als ein
       harmloses persönliches Statement. Er steht für eine wunderbare Symbiose.
       
 (DIR) Gesundheitspolitik in den USA: Obamas Gesetz vor Gericht
       
       26 US-Bundesstaaten klagen gegen die Reform, die die Bürger zwingt, eine
       Krankenversicherung abzuschließen. Dies sei ein unzulässiger Eingriff des
       Staates.
       
 (DIR) Vorwahlen der US-Republikaner: Romney holt sich Illinois
       
       Mit zehn Prozent Vorsprung hat Mitt Romney die Präsidentschaftsvorwahl der
       Republikaner in Illinois gewonnen. Auf den zweiten Platz kam Rick Santorum.
       
 (DIR) Vorwahlen der US-Republikaner: Religion schlägt Wirtschaft
       
       Albtraum für den republikanischen US-Kandidatenfavoriten Mitt Romney: Bei
       zwei entscheidenden Vorwahlen in Mississippi und Alabama punktet
       Hauptgegner Rick Santorum.
       
 (DIR) Vorwahlen in den USA: Noch nie wurde so viel gelogen
       
       Ideologie bestimmt den US-Vorwahlkampf, neue Lösungen für Probleme hat
       keiner der Bewerber. Sogar das Establishment der Republikaner ist entsetzt.
       
 (DIR) Vorwahlen der US-Republikaner: Und das Drama geht weiter
       
       Mitt Romney und Rick Santorum lieferten nach den Vorwahlen in 10
       Bundesstaaten ihre Siegesreden ab. Noch immer ist die Suche nach dem
       republikanischen Kandidaten nicht zu Ende.
       
 (DIR) Vorwahlen der US-Republikaner: Romney gewinnt, Santorum bleibt dran
       
       Beim „Super Tuesday“ der Republikaner gibt es mehrere Sieger. Romney setzt
       sich zwar mehr und mehr ab, vielen in der Partei ist er aber nicht
       konservativ genug.