# taz.de -- Insolvente Drogeriekette: Schlecker-Leute aufgefangen
       
       > Bund und Länder haben sich auf die Gründung einer Transfergesellschaft
       > für die Beschäftigten geeinigt. Die Finanzierung steht noch aus.
       
 (IMG) Bild: Wollen aufgefangen werden: Schlecker-Beschäftigte.
       
       BERLIN dapd/rtr/taz | Bund und Länder haben sich auf die Schaffung einer
       Auffanggesellschaft für die von Kündigung bedrohten Schlecker-Mitarbeiter
       ohne Bundesmittel geeinigt.
       
       Ein Finanzierungsplan solle am Donnerstag präsentiert werden, sagte der
       baden-württembergische Ministerialdirektor Daniel Rousta am Montag. Dafür
       ist ein Kredit von rund 70 Millionen Euro nötig. Der Bund machte klar, er
       werde bei einer Transfergesellschaft finanziell nicht in die Haftung gehen.
       
       Vor dem Treffen der Regierungsvertreter forderten drei Dutzend
       Schlecker-Mitarbeiterinnen mit Trillerpfeifen und Sprechchören
       Unterstützung von der Politik. „Wir lassen uns nicht verramschen“ und „Wir
       sind es wert“, stand auf einigen Plakaten der Frauen.
       
       „Wir haben das Problem, dass die Zeit uns davonläuft“, warnte Rousta.
       Ähnlich äußerte sich Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz, der ebenfalls an dem
       Gespräch in Berlin teilnahm. Zunächst wolle man klären, mit welchen
       Anteilen sich die einzelnen Länder an der Haftung für einen Kredit
       beteiligen werden, der über die Staatsbank KfW fließen könnte.
       
       Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums erneuerte die Zusage des
       Bundes, bei der technischen Abwicklung eines nötigen Kredits für die
       Transfergesellschaft über die KfW Hilfestellung zu leisten. Klar sei aber,
       dass die Haftung dafür in voller Höhe von den betroffenen Bundesländern zu
       leisten sei. Damit seien die Länder auch nicht überfordert.
       
       Eine Transfergesellschaft dient dem Zweck, von Arbeitslosigkeit bedrohte
       Schlecker-Mitarbeiter so schnell wie möglich wieder in neue
       Beschäftigungsverhältnisse zu vermitteln. Diese sind zunächst nicht
       arbeitslos, sondern Beschäftigte der Auffanggesellschaft. Bei großen
       Firmenpleiten in Deutschland ist die Gründung von Transfergesellschaften
       durchaus üblich.
       
       Am Wochenende hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di mit dem
       Insolvenzverwalter einen Tarifvertrag für eine Transfergesellschaft
       vereinbart. Zudem hatten sich beide Seiten auf ein Konzept geeinigt, nach
       dem weniger Filialen als bislang geplant geschlossen werden sollen. Danach
       stünden noch rund 2.200 statt bislang 2.400 Filialen vor dem Aus.
       
       19 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
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