# taz.de -- Steiks in Hessen und Süddeutschland: Öffentlicher Nahverkehr lahmgelegt
       
       > Verdi setzt die Warnsteiks im Tarifkonflikt in weiteren Bundesländern
       > fort. Bestreikt werden unter anderem Kliniken, Kitas, Müllabfuhren und
       > der öffenliche Nahverkehr.
       
 (IMG) Bild: Hannover: Alle Busse stehen still...
       
       HANNOVER afp/dapd | Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben ihre
       Warnstreikwelle am Dienstag in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg
       fortgesetzt. Am frühen Morgen legten in Hessen Mitarbeiter der
       Verkehrsbetriebe in mehreren Städten die Arbeit nieder, wie der
       Tarifkoordinator der Gewerkschaft im Verdi-Landesbezirk, Christian
       Rothländer, auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd mitteilte.
       
       In Zentren wie Frankfurt, Wiesbaden und Kassel werde der öffentliche
       Nahverkehr zum Erliegen kommen. Auch Bürgerämter, Kfz-Zulassungsstellen und
       Kindertagesstätten sollten den ganzen Tag geschlossen bleiben. In vielen
       Städten waren Demonstrationen und Kundgebungen geplant.
       
       In Nürnberg legten die Mitarbeiter der Straßenreinigung die Arbeit nieder,
       sagte Verdi-Bezirksleiter Jürgen Göppner. Bayernweit sollten sich im Laufe
       des Tages mindestens 14.000 Beschäftigte an den Warnstreiks im öffentlichen
       Dienst von Bund und Kommunen beteiligen. Geplant waren Ausstände unter
       anderem bei Müllabfuhren, in Kliniken und Kitas, Bibliotheken, Verwaltungen
       und Sparkassen.
       
       In Baden-Württemberg lag der Schwerpunkt der ganztätigen Aktionen in und um
       Heilbronn. Bestreikt wurden unter anderem Kliniken, Kindergärten, der
       öffentliche Nahverkehr, die Bundeswehr, das Wasser- und Schifffahrtsamt und
       die Heilbronner Versorgungs GmbH. Auch die Gemeinden Neckarsulm, Bad
       Friedrichshall und Weinsberg waren betroffen.
       
       Bereits am Montag hatte die zweite Warnstreikwelle begonnen. Die
       Schwerpunkte der Aktionen lagen in Niedersachsen und Bremen, wo
       Nahverkehrsbetriebe, Krankenhäuser und Kindertagesstätten bestreikt wurden.
       
       ## Kompromissbereitschaft eingefordert
       
       Die kommunalen Arbeitgeber kritisierten die Arbeitsniederlegungen am Montag
       scharf und riefen die Gegenseite „zur Kompromissbereitschaft“ auf. Die
       Streiks richteten sich gegen Bürger, erklärte der Hauptgeschäftsführer der
       Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Manfred Hoffmann.
       „Ein Verständnis hierfür kann es nicht geben.“ Ziel der Arbeitgeber sei es,
       in der dritten Verhandlungsrunde eine Einigung zu erzielen, die aber
       finanzierbar sein müsse.
       
       In der Tarifauseinandersetzung für die rund zwei Millionen Beschäftigten
       des öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen hatte Verdi am Dienstag
       vergangener Woche ein Arbeitgeberangebot abgelehnt und neuerliche
       Warnstreiks angekündigt.
       
       Die Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 200 Euro
       mehr im Monat. Mit den Streiks soll vor der dritten Verhandlungsrunde am
       28. und 29. März nun zusätzlicher Druck aufgebaut werden. An einer ersten
       Warnstreikwelle Anfang März hatten sich laut Verdi bundesweit 130.000
       Beschäftigte beteiligt.
       
       Für Mittwoch sind weitere Warnstreiks im bevölkerungsreichsten Bundesland
       Nordrhein-Westfalen und in Berlin geplant. Die dritte und geplant letzte
       Tarifrunde ist für den 28. und 29. März vorgesehen. Für den Fall eines
       Scheiterns drohte Bsirske im SWR einen "sehr viel größeren Arbeitskampf"
       an. Eine Schlichtung schloss er, ebenso wie die Arbeitgeber, aus.
       
       20 Mar 2012
       
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