# taz.de -- Zweites Sparpaket in Griechenland gebilligt: Neuwahlen spätestens Anfang Mai
       
       > Der Termin für vorgezogene Parlamentswahlen in Griechenland soll bald
       > feststehen – Umfragen deuten auf einen harten Wahlkampf hin. Unterdessen
       > passierte ein zweites Sparpaket das Parlament.
       
 (IMG) Bild: Unbeliebte Maßnahmen: Protest gegen das zweite Sparpaket in Athen.
       
       ATHEN dpa | Der Termin der vorgezogenen Wahlen in Griechenland soll in der
       kommenden Woche feststehen. Das sagte der griechische Regierungssprecher
       Pantelis Kapsis am Dienstag. Griechische Medien gehen davon aus, dass die
       Wahl am 29. April oder spätestens am 6. Mai stattfinden wird.
       
       Umfragen deuten auf einen harten Wahlkampf zwischen Befürwortern und
       Gegnern des Spar- und Stabilisierungsprogramms hin. Die beiden
       Traditionsparteien, die Konservativen und die Sozialisten, sind dafür.
       Dagegen sprechen sich die Parteien der Linken sowie rechtsextremistische
       und ultrakonservative Parteien aus.
       
       Am Dienstagabend demonstrierten einige Tausend Anhänger der Kommunistischen
       Partei (KKE) in Athen und anderen Städten des Landes gegen das
       Sparprogramm. Die Demonstrationen verliefen friedlich, wie die Polizei
       mitteilte.
       
       Die Übergangsregierung unter dem Finanzexperten Lucas Papademos hat nahezu
       alle ihr auferlegten Aufgaben erfüllt. Die wichtigste war, das 130
       Milliarden Euro schwere Rettungspaket für Griechenland zu sichern. In der
       Nacht zum Mittwoch billigte das Parlament erwartungsgemäß das Paket. 213
       konservative und sozialistische sowie einige unabhängige Abgeordnete
       stimmten dafür. 79 Parlamentarier der linken und ultrarechten Opposition
       stimmten dagegen. Dies teilte das Parlamentspräsidium mit.
       
       Das wichtigere Sparpaket war bereits am 13. Februar vom Parlament gebilligt
       worden. Es beinhaltet Kürzungen von Renten, Pensionen und Löhnen von bis zu
       20 Prozent. Zudem sollen bis 2015 rund 150.000 Staatsbedienstete gehen.
       
       21 Mar 2012
       
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