# taz.de -- Aktivisten wollen Hanna Poddig befreien: Knastpaten statt Klappspaten
       
       > Die Aktivistin Hanna Poddig sitzt im Knast. Jetzt suchen Unterstützer
       > nach „Knastpaten“, die ihr Geld zukommen lassen – damit Poddig sich
       > freikaufen kann.
       
 (IMG) Bild: In der Freiheit blockiert sich's besser.
       
       BERLIN taz | Nicht buddeln und auch nicht am Fenstergitter feilen: Damit
       die Bewegungsaktivistin Hanna Poddig sich möglichst bald und ohne
       Klappspaten und Stahlreibe aus der Gefangennahme in der Frankfurter
       Justivollzugsanstalt III befreien kann, setzen UnterstützerInnen von ihr
       jetzt auf eine kapitalistische Idee: Poddig soll sich freikaufen, sagen
       sie. Mit einer Kampagne werben sie seit kurzem aktiv um „Knastpaten“.
       
       Seit über einer Woche [1][sitzt die Bewegungsaktivistin nun im Gefängnis],
       weil sie mit einer Ankettaktion im Jahr 2008 einen Militärtransport
       stundenlang blockiert hatte und dafür zu 90 Tagessätzen verurteilt worden
       war. Doch die Strafe wollte Poddig aus Prinzip nicht zahlen. Wie zuvor
       schon ihre [2][Weggefährtin Franziska Wittig, die im letzten Jahr aus
       politischen Gründen ihre Geldstrafe freiwillig in eine Haftstrafe umwandeln
       ließ], ging auch Poddig nun freiwillig ins Gefängnis.
       
       SympathisantInnen rufen jetzt dazu auf, ihr die freiwillig gewählte
       Isolationszeit zu verkürzen – und mit sogenannten Knastpatenschaften Geld
       in die Kasse der Freiheit zu spülen. „Das Geld soll den Handlungsspielraum
       der Aktivistin vergrößern. Sollte die Haft aus irgendwelchen Gründen
       unerträglich werden oder es draußen wichtigeres zu tun geben, kann es den
       Freikauf ermöglichen“, heißt es dort.
       
       15 Euro pro Tag – das wäre der Tagessatz, den Poddig abzuleisten hätte. Das
       heißt: Pro 15 Euro, die eingehen, darf sie einen Tag früher zurück an die
       [3][Sonne]. Wenn sie denn will.
       
       Falls Poddig sich dagegen entschließt, die Strafe stur abzusitzen, so die
       Unterstützer, solle das Geld für Anwaltskosten und künftige Aktionen
       genutzt werden. Über 50 Personen sind bereits „Knastpaten“ geworden –
       darunter zahlreiche Initiativen und der einstige Revolutionsbarde Hannes
       Wader. Das heißt übersetzt: Über die Hälfte der Knastzeit könnte sie sich
       jetzt schon frei nehmen – oder ein bisschen [4][sozial faulenzen].
       
       22 Mar 2012
       
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 (DIR) [3] http://de.wikipedia.org/wiki/Sonne
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Martin Kaul
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Gefängnis
       
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